Udo Lindenberg in Schwerin


Udo Lindenberg / Schwerin 2017

Einer muss den Job ja machen. Und Udo Lindenberg hat ihn wieder mal sehr, sehr gut gemacht. Denn es ist für ihn ja bekanntermaßen nicht nur ein Job, sondern eine Lebensweise, eine Passion, eine Mission. In Schwerin hatte Udo Lindenberg Ende 1989 seinen ersten Auftritt nach der Wende in der DDR. Noch vor der ersten offiziellen Tournee. Er, dem seine Fans in der DDR immer sehr wichtig waren, ist untrennbar mit dem Wunsch nach einer Vereinigung der beiden deutschen Staaten verbunden. Mit Songs wie „Sonderzug nach Pankow“ oder der Vorstellung der Musicaldarstellerin des „Mädchens aus Ost-Berlin“, die bei der Show mitwirkte, ließ er die Erinnerung an diese Zeiten wieder aufleben.


Die Setlist lieferte einen grandiosen Querschnitt durch sein Karriere. Da blieb kaum ein Wunsch unerfüllt. Eine überragende Bühnenshow mit bisweilen 20 Akteuren auf der Bühne machten das Konzert zu einem runden Gesamtkunstwerk, das sicher die meisten Zuschauer noch Tage später etwas durch den Alltag begleiten wird. Ein Heer von Bläsern, Background-Sängerinnen, Tänzerinnen, Kinderchor, Pyrotechnik und ein ausgezeichneter Screen lieferten neben dem überragenden Panikorchester eine liebevoll inszenierte Vorstellung, ganz in dem Stil, wie sie schon in den 70ern von Udo und seinem Team begründet wurden.

Neben dem musikalischen und optischen Spektakel versäumte Udo nicht, sich treu bleibend, klare Kante gegen Krieg und Rassismus zu zeigen. „Wie lange muss ich dieses Lied noch singen“? fragte Udo als Anmoderation von „Wozu sind Kriege da“, dass er wie 1981 mit Pascal Kravetz sang. Ja, wie lange noch…

An dem Spiel mit Dynamik ließ sich nichts verbessern. Krachende Rocknummern wie „Rock’n’Roller“ , Balladen, wie „Cello“, Spaßiges, wie Gerhard Gösebrecht, Songs der letzten Platte, wie „Stärker als die Zeit“. Mehr geht nicht. Danke Udo! Und bitte weiter so! Leute wie dich brauchen wir auf unseren Bühnen!