Turbostaat: Auf dem Weg nach Abalonia, Klappe die Zweite


Nicht eins, nicht zwei, sondern drei Konzerte an der Zahl spielen Turbostaat in diesem Jahr in Berlin nacheinander. Nachdem sie im vergangenen Jahr ihr bis dato, größtes Clubkonzert in der Huxleys Neuen Welt am Hermannplatz gespielt haben, machen sie in diesem Jahr drei Mal das SO36 in der Oranienstraße voll. Kann man machen. Für jeden Tag haben Turbostaat eine andere Band im Vorprogramm eingestellt.

DIE TUNNEL

Pünktlich beginnt der Freitagabend mit einer Verspätung. Den heutigen Opener-Slot belegen „Die Tunnel“ aus Ort unbekannt. Ein bisschen Punk, ein bisschen Psychedelic und ein bisschen was Ranziges. So richtig kommen die Band und das Publikum nicht in Fahrt. Der Dampfer fährt also wenn dann erst bei Turbostaat ab. Trotz der öffentlichen Probe, finde ich haben die Jungs etwas – der Groove, der Genren-Mix und die Strukturen der jeweiligen Songs finde ich gar nicht mal so fehl am Platz. Ich würde mich freuen, wenn ich noch einmal etwas von euch hören würde.


TURBOSTAAT

Einer von drei Tagen in Berlin liegt bereits hinter den Flensburgern Turbostaat. Nun folgt der zweite Tag. Es werden nur noch schnell der Ton und das Licht gecheckt und dann kann es auch schon losgehen. Der Platz zwischen den ersten Reihen wird so langsam eng. Ohne Graben geht es in die zweite Runde für Turbostaat an diesem Wochenende, Ring frei für „Ruperts Grün“. Der Song ist definitiv ein weiterer Meilenstein in der Turbostaat-Saga. Ich hasse es mittlerweile, ohne Fotograben zu fotografieren aber heute ist es eine ganz nette Angelegenheit. Das Publikum ist zwar außer sich aber dennoch sehr freundlich und vorsichtig im Umgang mit mir, in diesem Fall bekomme ich nur jeden zweiten Schlag in den Rücken, vielen Dank dafür. Die Fans haben Bock und sind textsicher. Die Setlist vergeht so schnell, sodass man die Zeit komplett vergisst.

Der Gesang der Zuschauer ist so laut, dass es für Frontman Jan Windmeier ein Leichtes ist, seinen Fans die Hooks zu überlassen, um derzeit die Batterien seiner Technik zu überprüfen. Die Stimmung im SO36 ist überwältigend. In der Hälfte des Sets kommt dann endlich der lang ersehnte Song „Insel“. Die Stagediver surfen, die Biertrinker genießen und die Liebhaber halten die Augen geschlossen. Die Bassdrum und der Bass sind so intim tight, dass der Punkrock bis zur Pforte des Punk-Olymps knallt. Ich liebe den Sound der Husumianer.

Wenn es unter den Lesern auch keiner mehr so lange aushalten kann, es beginnt bald die Festivalsaison! Danke Turbostaat für den gelungenen Abend.