The Halo Effect mit Pain und Bloodred Hourglass in Hamburg


The Halo Effect mit Pain und Bloodred Hourglass in Hamburg
Am Freitag, den 17. Januar 2025 gaben The Halo Effect mit Pain und Bloodred Hourglass in Hamburg ein Konzert. (Bild: Birger Treimer)

So, nach dem Konzert ist wie vor dem Konzert und an dem frostigen Freitagabend, wie ihn nur Hamburg zu bieten hat, fand ich mich erneut vor der Markthalle ein, in der Schlange, wie ein Schaf, das ungeduldig darauf wartet, zurück in den Stall zu dürfen. Kaum waren die Feiertage verdaut, da rief die Musik schon wieder – und was für ein Auftakt ins Jahr 2025: großartige Bands begrüßen zu dürfen. Den Gedanken hatten heute so einige, den das Konzert war bereits seid Wochen komplett ausverkauft, also wird es heute Abend angenehm kuschelig.

Bloodred Hourglass

Die energiegeladenen Jungs aus Finnland eröffneten den Abend als Eisbrecher. Es war das erste Mal, dass ich BLOODRED HOURGLASS live sah – und ich habe diese Entscheidung keine Sekunde bereut. Seit ihrer Gründung im Jahr 2006 hat sich die Band mit ihren Studioalben einen Namen gemacht, doch es ist ihr Auftritt auf der Bühne, der wirklich überzeugt. Von der ersten Note an fesselten sie das Publikum. Sänger und Mitbegründer Jarkko Koukonen erwähnte mit einer Prise Selbstbewusstsein, dass ihre Shows bislang immer ausverkauft waren – und an diesem Abend bewiesen sie auch warum. Ihr melodischer Death Metal, der an schwedische Klänge erinnert, bot einen hervorragenden Vorgeschmack auf das, was noch kommen sollte.

Pain

Was soll man zu PAIN sagen? Egal wo oder wann sie spielen – eine Enttäuschung ist ausgeschlossen. Auch dieser Abend war keine Ausnahme. Ihr Auftritt war, wie immer, energiegeladen, originell und einfach perfekt, um die Köpfe im Takt bangen zu lassen.

Pünktlich landete das UFO auf der Bühne und bereits beim zweiten Song wurde der Sabaton-Sänger virtuell herbeizitiert – in Wirklichkeit wurde seine Stimme jedoch humorvoll von einem Bandmitglied imitiert und das mit beeindruckender Treffsicherheit.

Frontmann Peter Tägtgren, der mit seiner unvergleichlichen Bühnenpräsenz brillierte, ließ die Menge zu Hits wie „Monkey Business“, „The Great Pretender“ und „Party in Your Head“ tanzen, begleitet von fliegenden Ballons. Natürlich durfte auch „Shut Your Mouth“ nicht fehlen. Zum Abschied erklang Frank Sinatras „My Way“, das die Philosophie der Band perfekt widerspiegelte.

The Halo Effect

Dann war es soweit: Der Moment, auf den alle gewartet hatten. Nach acht Monaten kehrten THE HALO EFFECT zurück nach Hamburg – diesmal als Headliner, um ihr neues Album „March of the Unheard“ vorzustellen.

Die Wiedergeburt des klassischen In-Flames-Sounds, getauft als Göteborg Death Metal, ließ an diesem Abend keine Wünsche offen. Songs wie „In Broken Trust“, „Cruel Perception“ und „Gateways“ entführten uns in ein melodisches Universum voller progressiver Klänge und kraftvoller Drum-Rhythmen.

Die Show war ein Genuss für die Ohren von Anfang bis Ende und der Klang der Todesmelodien konnte ab dem ersten Moment überzeugen, dies merkte man auch an der sehr ausgelassenen Stimmung in der Markthalle. Besonders die Herzlichkeit von Sänger Mikael Stanne schuf eine intime Atmosphäre, die den Abend perfekt abrundete und uns alle mit einem Lächeln und der Vorfreude auf mehr entließ.

Text: Helga Königshügel und Birger Treimer