(Bild: stagr / Basslord Pictures – Christoph Eisenmenger)
Wer hätte gedacht, dass sich die vertakteten Weltenbummler The Dillinger Escape Plan mal auflösen? Ich nicht. In den Medien spekuliert man mit einer „Pause auf unbestimmte Zeit“, aber die Band äußerte sich leider etwas anders. Wie Black Sabbath, begibt sich jetzt auch die Jazz-Mathcore-Krawalltruppe um Greg Puciato die Klinke in die Hand. Das Datum des allzeit bewehrten Heilmittels, um dem Mainstream mal so richtig in die Fresse zu hauen, läuft nun ab. Erst am Ende des letzten Jahres 2016 haben die chaotischen Musikextremisten The Dillinger Escape Plan ihr letztes Album „Dissociation“ auf den Markt geschmissen. Die Band selbst denkt, dass es jetzt genau der richtige Moment ist, um die Musikwelt zu verlassen. Done.
Shining
Das ehemalige Jazzquartett Shining aus Oslo in Norwegen besetzt auf der „Farewell“ Tour 2017 von The Dillinger Escape Plan den Opener-Slot. Das Gemisch aus Jazz, Metal und einer Portion Prog-Rock knallt den Berlinern in der ersten halben Stunde voll in die Futterluke. Der Frontmann Jørgen Munkeby wechselt in den Songs von seiner Gitarre auf ein Saxofone, um dem Einfluss des Jazz gerecht zu werden. Eine Synthesizer-Orgel unterstützt im Hintergrund den Bassisten mit deftigen Bässen. Musikalisch wirken Shining relativ einseitig und auf Dauer zäh wie Gummistiefel. Über Geschmack lässt sich ja aber streiten. Der Band fehlte es jedoch nicht an Spaß und Bock.
Bildergalerie: SHINING live
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(Bild: stagr / Basslord Pictures – Christoph Eisenmenger)
The Dillinger Escape Plan
Noch herrscht Stille im Saal. Doch jetzt blitzt, knallt und donnert es wie aus allen Wolken. Strobo-Krieg. Nichts anderes ist man von den sensiblen Herren der absoluten Taktzerstörung gewohnt. Man schafft es kaum den Blick auf die Bühne zu halten. Jeder Anschlag ist mit dem Lichtsetting abgestimmt. Sorry, „Strobosetting“. The Dillinger Escape Plan geben dem Publikum keine Chance warm zu werden. Das letzte vorhandene Gründungsmitglied Ben Weimann springt bei der ersten Gelegenheit samt Gitarre in das Publikum. TDEP blasen alles was sie an Energie und Prestige haben heraus. Wie Bassist Liam Wilson in einem Interview erzählte, ist es nun der perfekte Zeitpunkt um zu gehen, ein noch besseres Album werden sie nicht schreiben. Musikalisch und soundtechnisch befinden sich die fünf US-Amerikaner auf dem Höhepunkt.
Seit vielen Jahren gehe ich schon auf Dillinger-Konzerte und heute erlebe ich wirklich ein mehr als unglaubliches Konzert. Die Setlist ist wie ein Blitzkrieg aufgebaut, eine Zerstörung nach der Anderen. Ich bin sehr froh noch einmal Songs wie „Farewell, Mona Lisa“, „Panasonic Youth“, „Black Bubblegum“ und „Milk Lizard“ zu hören. The Dillinger Escape Plan verlassen mit dem Song „43% Burnt“ nach 20 Jahren Bandgeschichte die Bühne im Columbia Theater Berlin. Danke Jungs, ihr habt mein Leben und meinen Musikgeschmack bereichert.
Bildergalerie: THE DILLING ESCAPE PLAN live
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(Bild: stagr / Basslord Pictures – Christoph Eisenmenger)
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