Tanzwut – exzellentes Konzert in Hannover

Am Samstag Abend macht die Mittelalter-Rockband Tanzwut während ihrer „Schreib es mit Blut“-Tour 2016 auch halt im Musikzentrum Hannover. Tatkräftige Unterstützung gibt es dabei durch die Kieler Besatzung La Frontera Victoriana. Leider verwehrt uns der Hannoveraner Verkehr, dass wir den ganzen Auftritt sehen können. Aber dass, was die letzten Songs erahnen lassen, ist vielversprechend. Wer also einen Faible für guten deutschen Hard-Rock mit einem epischen Touch von Jules Verne hat, sollte sich die Herren bei Gelegenheit einmal zu Gemüte führen.

Nach kurzer Umbaupause zu einem deutlich düsteren Bühnenbild, dämpft sich auch schon das Licht und die Dudelsäcke lassen altbekannte Klänge der „Freude schöner Götterfunken“ erklingen. Umschwirrt von drei tanzenden Fratzen erklimmt der Teufel die Bühne und fordert von den Zuschauern lautstark: „Schreib es mit Blut“. Bei so viel Energie auf und vor der Bühne, dauert es nicht lange, bis alle Arme in die Luft gehen und „Wie das Meer“ richtige Wellen schlagen. Ein bisschen Aberglaube kann nicht schaden und schleicht sich dann mit „Freitag der 13.“ in die Halle des Musikzentrums. Als nächstes packt „Bruder Leichtsinn“ Messer, Gabel, Schere und Licht aus, denn wer nicht wagt der nicht gewinnt. „Danke, dass ihr genauso einen an der Dattel habt, wie wir“ schallt der Teufel durch die Boxen, bevor er lautstark verkündet, dass wir doch alle „Brüder im Geiste“ sind. Nach einer kurzen Verschnaufpause mit „Stille Wasser“, wird direkt wieder fröhlich „geteert und gefedert“.

Bildergalerie: So war TANZWUT live

(Bild: stagr / Cynthia Theisinger)

(Bild: stagr / Cynthia Theisinger)

(Bild: stagr / Cynthia Theisinger)

Weiter geht es mit einem Ausflug nach Mexiko zum Día de Muertos mit „Wenn ich tot bin“. Und wenn man „Reicher als ein König“ ist, braucht man danach auch einfach kein „Spiegelkabinett“ um zu wissen, dass man gut aussieht. Zuletzt gräbt der Teufel ganz tief in der Trickkiste. Vom Album „Labyrinth der Sinne“ erscheint „Der Wächter“ auf der Bühne. Den Abschluss setzt Tanzwut mit „Nein Nein“. Ein Blick auf die Uhr zeigt: die Zeit ging vorbei wie im Flug, aber das reicht der Meute offensichtlich noch nicht. So lassen sich Tanzwut mit einen paar kräftigen Rufen wieder zurück auf die Bühne treiben. So wird direkt weiter in der Vergangenheit gegraben. Es erklingt „Lügner“ aus den Instrumenten der Spielleute und „Bitte Bitte“ auf Grund des andächtigen Neigens zur Musik. Bis es dann schließlich wirklich heißt „Vorbei ist Vorbei“. Zumindest was die Musik angeht. Wer sich noch etwas in Geduld übt, kann danach zuerst La Frontera Victoriana und dann auch Tanzwut am Merchandise-Stand für ein Autogramm erwischen.

Das aktuelle Album von Tanzwut erhaltet ihr bei Amazon:
Audio-CD „Schreib es mit Blut“ oder MP3-Download „Schreib es mit Blut“