Sonne, Rock & Wolfmother in Berlin


Wolfmother

Derjenige, der das Fest zum ersten Mai überlebt hat und wieder nüchtern ist, oder auch nicht, genießt wohl heute die Australier Wolfmother. Nachdem Wolfmother vor zwei Jahren ihr letztes Studioalbum New Crown“ über Bandcamp rausfeuerte, ohne große Töne im Vorfeld zu spucken, haben sie nun endlich die Frage, ob es sie nun noch gäbe oder nicht, geklärt und schmeißen jetzt ihre Röhren-Amps für Berlin an.

Bevor aber das Trio Wolfmother auf die Bühne kommen, heizen Electric Citizen aus Ohio der Berliner-Crowd ein. Pünktlich um 20:00 Uhr kommen Electric Citizen auf die Bühne und liefern von der ersten Sekunde an ihre eigene Show überzeugend ab! Schlaghosen-Parade. Mit frischem Woodstock-Sound starten die Amerikaner mit straighten Stoner-Rock-Riffs in ihr erstes Berlin-Abenteuer. Die charismatische Frontfrau Laura Dolan, schafft es bereits mit dem ersten Stück, das Publikum um ihren Finger zu wickeln. Mit ausgewählten Blicken, catched sie viele Männer im Publikum. Im ersten Augenblick ist diese warme leicht kratzende Stimme aus so einer jungen Dame nicht zu erwarten, aber sie zieht es mit voller Überzeugung durch. Der tighte Drummer, der heute auch seinen Geburtstag mit uns feiert, spielt zusammen mit einem knurrigen Bassklang und der Gitarre entgegen. Aber um dem Ganzen die richtige Note zu verpassen, rundet die Keyboarderin den Lärm mit leisen, psychedelischen Rhythmen im Hintergrund ab. Der leicht angezerrte 69er Gitarren-Sound, gibt dem einen oder anderen Besucher das Feeling, live in Woodstock dabei gewesen zu seien. Nach dreißig Minuten beenden Electric Citizen ihr Set und werden mit einem gewaltigen Applaus belohnt. Jetzt heißt es nur noch abbauen und dann kommen hoffentlich gleich Wolfmother!

Bildergalerie: So war ELECTRIC CITIZEN live:

Da sind sie! Sie kommen mit einem breiten Grinsen auf die Bretter der Columbiahalle. Ohne großen Schnick-Schnack, hauen Wolfmother als erstes den gleichnamigen Albumtitel der aktuellen Platte Victorious aus ihrer Hit-Marathon-Tasche. Hit? Wie? Jetzt schon? Wer Wolfmother heute zum ersten Mal live sieht, weiß noch nicht, dass sich eigentlich jeder Song wie ein Hit anhört. Wie bei vielen Musikern ähneln sich eine Vielzahl der Stücke, aber Wolfmother haben irgendwie geschafft, die Büchse der Pandora mit ihrer Stoner-Blues-Rock-Schiene zu öffnen.Diese Drei-Mann-Formation um Andrew Stockdale, reißt die Halle ohne großen Aufwand und Feuer-Show komplett ab. Nicht nur die Zuschauer im Saal vor der Bühne beben, springen, tanzen und grölen! Nein, auch in dem oberen Rang rasten alle völlig aus. Geile Stimmung.

In den vorderen Reihen entdecke ich einen jungen Mann, der in diesem Moment mit seinem Smartphone einen Titel mitfilmt und dabei von „Mausi“ angerufen wird. Zeitgleich drückt er die Anruferin weg und filmt einfach weiter. Da gibt es heute Nacht sicher noch ein Gespräch. Haha. Seit Micky Dee, der im vergangenen Dezember mit Motörhead Berlin zum letzten Mal besuchte, habe ich keinen derart impulsiven Schlagzeuger mehr gesehen! Klein aber fein. Dickes großes Set, bei dem die tiefen Toms und die großen Becken Sinn machen. Groß und laut. Rock. Zwischen psychedelischen Rock-Tönen und Blues-Stoner-Gitarrenlärm, findet sich hier auch noch eine E-Orgel an. Ian Peres der seit 2009 in dieser Formation angehört, spielt diese im schnellen Wechsel mit seinem Bass.

Bildergalerie: So war WOLFMOTHER live:

Seitdem ich in Berlin lebe und fotografiere, habe ich noch nie soviel Frontlicht angeboten bekommen wie heute und ich liebe Frontlicht. Liebe Herr Lichtmacher, die Fotografen mögen dich. Wolfmother liefern eine atemberaubende, kraftvolle Rock-Show ab, die den Eintrittspreis von rund 30 Euro mehr als rechtfertigen. Lang ist es her, dass ich das Trio live gesehen habe und dabei fast vergessen hätte, wie geil diese Band live ist. Auch wenn ich nicht alle Songs der Band kenne, finde ich die komplette Aufführung ihres Repertoires genial. Selbst im Publikum kommen auch die neuen Kompositionen der Retro-Band sehr gut an. In einigen Rockhymnen wie z. B. Dimension höre ich oft die Ähnlichkeiten mit den Urvätern Black Sabbath heraus. Jeder Sound hört sich an wie ein Meilenstein der Rock-Geschichte. Titel wie Woman, White Unidorn oder wie der Höhepunkt Joker& The Thief, fehlen an diesem Abend nicht. Und wer heute noch nicht die Schnauze voll hatte, sollte sich auf keinen Fall den Auftritt auf dem Highfield Festival, kurz hinter Leipzig entgehen lassen!

Das neue Album von Wolfmother erhaltet ihr bei Amazon:
Audio-CD „Victorious, Vinyl-LP„Victorious“ oder MP3-Download „Victorious“

Wolfmother Live 2016

Di., 10.05.2016 = München (Kesselhaus)
Sa., 13.08.2016 = Taubertal Festival (Eiswiese)
Sa., 20.08.2016 = Highfield Festival (Magdeborner Halbinsel am Störmthaler See)

Alle Tickets für Wolfmother bekommt ihr hier: Eventim

Weitere Informationen unter: www.wolfmother.com
oder auf Facebook und Twitter

Präsentiert bei: FKP Scorpio

Danke an:
Christoph Eisenmenger von Basslord Pictures (Text und Fotos)