So schön können Lügen sein: Birdy mit „Beautiful Lies“ zurück in Köln


Birdy
(Bild: Steffie Wunderl Wunderl Fotografie)

Gerade einmal 19 Jahre alt und bereits das dritte erfolgreiche Studioalbum auf dem Markt, deren Songs aus eigener Feder stammen. Das können nicht viele Künstler von sich behaupten. Jasmine Lucille Elizabeth Jennifer van den Bogaerde, besser bekannt unter ihrem Künstlernamen Birdy, gehört zu diesen seltenen Talenten. Schon in den vergangenen Jahren lag das Kölner Publikum der Musikerin zu Füßen und so ist es kein Wunder, dass auch die Tour zum aktuellen Album „Beautiful Lies“ (03/2016) einen Halt in der Domstadt vorsieht. Die Live Music Hall ist an diesem herrlichen Frühlingstag restlos ausverkauft und probt damit schon einmal für das Sommerklima.

Zunächst allerdings gehört die Bühne Dan Owen, der allein mit seiner Gitarre im bereits für Birdy und ihre Band vorbereiteten Set auftaucht. Das mag auf den ersten Blick verloren wirken. Doch Dan Owen schafft genau das, was einen guten Support ausmacht: Er zieht das Publikum vom ersten Song an in seinen Bann. Seine rauchige, tiefe Stimme verzaubert. Musikalisch wird erstklassiger Blues geboten, der mit seiner Wehmut ans Herz geht. Aber auch die nötige Portion Humor darf nicht fehlen, womit er das Publikum endgültig für sich gewinnt und zum Mitklatschen animieren kann. Gekrönt wird der Auftritt mit einem herausragenden letzten Song, bei dem er mit Mundharmonika und Bassdrum in die Vollen geht. Grandios!

Bildergalerie: So waren DAN OWEN live:

Dann ist es an der Zeit für Birdy. Die wird begeistert auf der Bühne begrüßt und verschwindet auch direkt hinter ihrem Flügel, wo sie den Großteil des Konzertabends verbringt. Das hat leider auch zur Folge, dass Interaktion mit den Zuschauern eher auf der Strecke bleibt. Sie ist keine Künstlerin großer Worte, verliert sich ganz in ihrer Musik und das Publikum lauscht andächtig. Wer Stimmung sucht, ist entsprechend falsch. Das ist schade, denn davon lebt ein Konzert letztendlich auch. Doch es war nie anders und so fehlt ihren Fans auch nichts.

Das musikalische Niveau ist allerdings gewohnt hoch. Birdy präsentiert eine ausgewogene Mischung ihrer drei Alben und verzaubert mit ihrer markanten, filigranen Stimme. Es ist ein Abend zum Träumen, um in die Welt ihrer Musik abzutauchen, so wie sie es selbst mit jedem Song tut. Gut 90 Minuten gelingt so dem Publikum die Flucht in eine Welt gewoben aus Klaviermelodien und einer einzigartigen Stimme bevor Birdy den Kreis passend mit ihrer ersten Single „Skinny Love“schließt und zufriedene Zuschauer in den lauen Frühlingsabend entlässt.

Bildergalerie: So waren BIRDY live:

Birdy – Setlist Köln

1. Growing Pains
2. People Help the People (Cherry Ghost Cover)
3. Hear You Calling
4. Deep End
5. Young Blood (The Naked and Famous Cover)
6. Wild Horses
7. Words
8. Lost It All
9. Shelter (The XX Cover)
10. White Winter Hymnal (Fleet Foxes Cover)
11. Words As Weapons
12. Give Up
13. Terrible Love (The National Cover)
14. Beautiful Lies
15. Take My Heart
16. Lifted
17. Wings
18. Keeping Your Head Up