Skindred & Zebrahead: Partystimmung in Köln


Die Musikwelt weiß, wie sie das Jahr, das so viele große Künstler aus ihrer Mitte riss, mit einem Knall zum Ende bringt. Der Dezember ist vollgepackt mit großartigen Tourneen, die Musikfans statt auf die Weihnachtsmärkte in die Hallen der Republik locken. Skindred und Zebrahead machen dabei keine Ausnahme. Die Punkrocker aus Orange County, Kalifornien und die Reggae Metal Formation aus Newport, Wales sind zwar vielleicht eine ungewöhnliche Kombination, dass die Schnittmenge der Fans ausreicht um die Essigfabrik gut zu füllen und gemeinsam einen unvergesslichen Abend zu feiern und den kalten Dezembertag so richtig aufzuheizen.

Zebrahead haben zwar keine neue Platte am Start, „Walk the Plank“ (VÖ 10/2015) ist bei den Fans aber immer noch ein zufriedenstellendes letztes Werk. Von der ersten Minute der Show an ist Partystimmung angesagt. Ali Tabatabaee (Gesang), Ben Osmundson (Bass), Ed Uhus (Schlagzeug), Matty Lewis (Gesang, Gitarre) und Dan Palmer (Gitarre, Hintergrundgesang) lassen es sofort richtig krachen und fegen in bester Manie über die Bühne. Dank einer Bar auf der Bühne fließt schnell das Bier. Ein Highlight jagt in den folgenden 60 Minuten das Nächste. Ganz egal ob der Aufruf zum Massen-Crowdsurfen (vergesst alles, was ihr bei Parkway Drive je gesehen habt), eine wilde Fahrt mit dem Schlauchboot auf den Händen des Publikums oder kleine Spielchen mit den Fans – Mitmachen ist die Devise. Und das tun die Fans in Köln mit Energie und Begeisterung. Gleichzeitig ist auch musikalisch viel geboten. Vor allem Dan begeistert immer wieder mit Riffs und kleinen Spielereien an der Gitarre. Kein Wunder also, dass Zugaberufe laut werden als sich die Jungs verabschieden. Die sollen die Fans auch bekommen bevor die Musiker die Bühne für Skindred freigeben.

BILDERGALERIE: SO WAR zebrahead LIVE

Setlist – Zebrahead – Köln 2017

1. Save Your Breath
2. Hell Yeah!
3. Call Your Friends
4. Drink Drink
5. Mike Dexter Is a God, Mike Dexter Is a Role Model, Mike Dexter Is an Asshole
6. Ricky Bobby
7. Rescue Me
8. Who Brings a Knife to a Gunfight?
9. Hello Tomorrow
10. Sirens
11. Type A
12. Mental Health
13. Can Can
14. Falling Apart
15. Anthem

Auch das letzte Skindred Album „Volume“ ist bereits im Oktober 2015 erschienen. Entsprechend gut und textsicher sind die Fans, die nun die ersten Reihen in der Essigfabrik übernommen haben. Die Bühnenshow ist allein dank Frontmann Benji Webbe dramatischer inszeniert. Er zieht die Aufmerksamkeit auf sich und reißt die Zuschauer direkt mit, so dass die Stimmung augenblicklich wieder die Höhen annimmt, die sie gerade noch bei Zebrahead hatte.

BILDERGALERIE: SO WAR skindred LIVE

Eine politische Botschaft lässt wie bei so vielen Künstlern aufgrund der aktuell Situation in den USA nicht lang auf sich warten: Benji appelliert klar an die Gleichheit aller und setzt damit ein Statement gegen Diskriminierung. Wenig später sorgt er mit einem Cover von Justin Biebers „Sorry“ („Most evil music of the last 20 years“) für Lacher im Publikum. „Saying It Now“ leitet er mit einer langen Rede über den Kampf gegen Krebs ein und bittet das Publikum schließlich sich für den Akustiksong hinzusetzen. Erstaunlich, wie ruhig die Zuschauer nur für einen Song inmitten größter Partystimmung werden können. Der krönende Abschluss einer jeden Skindred Show ist dann „Warning“, bei dem die Shirts der Fans zum „Helicopter“ durch die Luft kreisen. Das lassen sich auch die Jungs von Zebrahead nicht nehmen und kommen für den krönenden Abschluss noch einmal auf die Bühne zurück.

So nimmt ein großartiger Konzertabend sein Ende. Die Mischung des Abends mag auf den ersten Blick ungewöhnlich gewesen sein, in der Praxis funktioniert das aber Bestens. Als Weihnachtswunsch bleibt da eigentlich nur noch eins: Neue Alben und dann ganz bald Zebrahead und Skindred zurück auf Tour.

Setlist – Skindred – Köln 2017

1. Under Attack
2. Rat Race
3. Doom Riff
4. Ninja
5. Jump Around (House Of Pain Cover)
6. Sound the Siren
7. Pressure
8. Sorry (Justin Bieber Cover)
9. Trouble
10. Saying It Now (acoustic)
11. Kill The Power
12. Nobody

Encore:
13. War Pigs (Black Sabbath Cover)
14. Warning