Sie sind zurück! Greta van Fleet live in Hamburg


(Bild: stagr / Axel Schilling)

Im März 2018 traute sich die junge Band aus Michigan in die nicht besonders große Markthalle in Hamburg. Im Oktober wurden sie dann mutiger und haben die Zeichen der Zeit entsprechend richtig gedeutet. Das Mehr! Theater fasst etwa 3.500 Menschen und wurde als Location für das zweite Konzert in diesem Jahr ausgesucht. Kurz nach Beginn der Vorverkaufs wurde klar – Greta Van Fleet braucht was noch Größeres.

21:00 Uhr, Hamburger Sporthalle. 7.000 Menschen stehen oder sitzen eng beinander und wissen zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass sie noch 25 Minuten ausharren müssen. Noch ein Bier holen? Lieber nicht – denn an seinen Platz kommt man dann vielleicht nie wieder zurück. Ich nutze die Wartezeit für einen Blick ins Publikum und erkenne das Geheimnis ihres Erfolges: Sie begeistern gleich mehrere Generationen. Diejenigen, die ihre wildeste Zeit in den 70ern mit Led Zeppelin & Co verbrachten, sowie deren Kinder und Enkel. Wobei die einen sich mit dem Sound in die Vergangenheit zurück katapultiert fühlen dürften und die anderen wahrscheinlich glauben, Greta Van Fleet hätte den Stil erfunden. Aber was sollen diese Diskussionen um einen möglichen Robert Plant Abklatsch. Wenn diese Musik doch so authentisch und voller Ekstase präsentiert wird? 21:25 – das Licht ging aus.

Die Bühne leuchtete blau als Sänger Josh Kiszka gemeinsam mit seinen Brüdern Jake und Sam, sowie Drummer Danny die Bühne betraten. Zunächst nur als Silhouetten erkennbar, startete die Show mit dem schweren, treibenden Song „Brave New World“. Für mich übrigens teilweise näher an Billy Talent als an Led Zeppelin. Die Scheinwerfer befreiten die Musiker aus der blauen Dunkelheit und „Edge Of Darkness“ von ihrem Album „From The Fires“ dröhnte durch die Boxen. Beendet wurde der Song mit einem ausgiebigem Gitarren Solo. So wie man es kennt – lang, schrill, melodisch und zweitweise hinter dem Kopf gespielt. Auf einer Gibson SG versteht sich. Die gesamte Show war geprägt vom ungezügelten Einsatz der Band. Keine Pose wurde ausgelassen, schwere Gitarren Riffs, ein Drum- und viele Gitarren-Soli performt. Die markante, hohe Stimme harmonierte perfekt mit dem groovenden, tiefen Bass und machte das Konzert zu einem beeindruckenden Erlebnis. Für jung und alt.