Nachdem das letzte Konzert im vergangenen Jahr restlos ausverkauft war und ich leider keine Karte bekommen habe, war die Freude umso größer, dass Russian Circles in diesem Jahr sogar mit ihrem neuen Album „Guidance“ anrücken. Aus L. A. haben Russian Circles Helen Money als Support mitgebracht. Angekommen im Kesselhaus, ist es ist erschreckend leer. Bevor Russian Circles die Bühne betreten, eröffnet die Solokünstlerin Helen Money an diesem Sonntag das Programm.
HELEN MONEY
Es dauert genau einen Song, um das Publikum zum sprachlosen Schweigen zu bringen. Der Saal des Kesselhauses ist schlagartig voll, fast übervoll. Helen Money steht mit einem gewöhnlichen Cello in der Mitte auf der Bühne. Nur ein paar ausgewählte Strahler leuchten von der Hallendecke auf sie herab. Sanfte Melodien bereichern die Ohren der Gäste. Soweit das Auge reicht, lauschen die Zuschauer Helen Money. Es ist schwer sich auf das Fotografieren zu konzentrieren, die Klänge, die Helen Money aus ihrem klassischen Musikinstrument und ihrem riesigen Pedal-Board herausholt, hauen mich vollkommen um.
Angefangen mit klassischen Elementen, sanft gezupften Tönen, bis hin zu bestialisch-verzerrten Fuzz-Sounds sind alle in ihrer finsteren Musik zu hören. Durch Loops und Delays ballt sie ein wahnsinniges, musikalisches Spektrum auf. Mit einem unglaublichen Gefühl bringt sie ihr Cello an die Grenzen des Möglichen. Ich könnte ihr stundenlang zuhören. Um dem Ganzen noch mehr Ausdruck zu verleihen, schaltet sie Drum-Loops oder eine Piano-Spur zu. Nachdem ich wieder im Zuschauerbereich stehe, merke ich das Dave Turncrantz und Brian Cook von Russian Circles links und rechts neben mir stehen, um sich auch Helen Money anzuschauen. Nach ungefähr 30 Minuten beendet Helen Money ihr tolles Programm und verlässt mit Applaus die Bühne.
Bildergalerie: So war HELEN MONEY live
RUSSIAN CIRCLES
Bildergalerie: So war RUSSIAN CIRCLES live
Das Publikum wird vollendend, von den verfrickelten Sounds hypnotisiert. Die atemberaubende Beschaffenheit aus Ton und Licht ist so beeindruckend, dass sich fast jeder im Saal wie in Trance befindet. Damit niemand aus diesem Zustand entfliehen kann, werden selbst in den Stimmpausen sphärische Töne mit Loops durch die PA-Anlage gejagt. Diese Loops sorgen dafür, dass die Reizüberflutungen von Russian Circles erhalten bleiben. Bei älteren Songs wie „Harper Lewis“ „ Youngblood“ oder „Mlàdek“ werden live zusätzlich neue Effekte einverleibt. Großartige Auffrischung.
Das neue Album von Russian Circles erhaltet ihr bei Amazon:
Audio-CD „Guidance“, Vinyl-LP „Guidance“ oder MP3-Download „Guidance“
Russian Circles Live 2016
Mo., 07.11.2016 = Leipzig (Conne Island)
Sa., 19.11.2016 = Wien (Arena) – Österreich
Tickets für Russian Circles gibt es hier: Eventim
Weitere Informationen unter: russiancirclesband.com
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