Im Rahmen ihrer „The Last Hero“-Tournee sind Alter Bridge zurück in Köln. Das gleichnamige Album erschien am 7. Oktober und gibt den Musikern genug neues Material für einen großartigen Konzertabend. In Köln dürfen die Veranstalter schon lang vor dem Konzert melden, dass das Palladium ausverkauft ist. Umso schöner ist es für alle Fans, dass die Show vom WDR Rockpalast aufgezeichnet wird. Das Vorprogramm gestaltet sich zudem mit Like A Storm und Gojira sehr abwechslungsreich.
Den Anfang machen 30 Minuten vor offiziell angekündigtem Beginn Like A Storm. Die Neuseeländer bezeichnen ihre Musik selbst als Didgeridoo Metal, was aufgrund des seltenen Instruments nicht abwegig ist. Die Brüder Chris (Gesang, Gitarre, Didgeridoo), Matt (Gitarre) und Kent Brooks (Bass) sowie Zach Wood (Schlagzeug) begeistern die Fans sofort, wenn auch sie leider noch auf große Lücken blicken müssen. Musikalisch passt es unglaublich gut und wirklich unbekannt sind sie den meisten Alter Bridge Fans wahrscheinlich auch nicht, da sie bereits mehrfach sowohl mit Creed wie auch mit Alter Bridge auf Tour waren. Im nächsten Jahr wird ihr neues Album „Catacombs“ erscheinen, dass definitiv einen Blick wert ist. Mit einem Cover von ACDCs „TNT“ setzen sie an diesem Abend bereits einen ersten Höhepunkt.
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Im Anschluss geht es mit den jüngst für zwei Grammys nominierten Franzosen von Gojira weiter. 45 Minuten gehört ihnen die Bühne – sehr zur Freude der vielen Fans im Publikum. Ihr jüngstes Album „Magma“(VÖ 17.06.2016) gibt ausreichend Material um das Haupthaar so richtig in Bewegung zu bringen und auch sonst niemanden wirklich still stehen zu lassen. So schaukeln sich Fans und Band gegenseitig hoch, so dass niemandem mehr so wirklich kalt sein kann. Auch wenn die Musik von Joe Duplantier (Gitarre, Gesang), Mario Duplantier (Schlagzeug), Christian Andreu (Gitarre) und Jean-Michel Labadie (Bass) auf den ersten Blick nicht so ganz zu diesem Abend passen möchte, es funktioniert doch wunderbar.
Bildergalerie: So waren GOJIRA live
Dann ist es endlich an der Zeit für Alter Bridge. Myles Kennedy (Gesang, Gitarre), Mark Tremonti (Gitarre), Brian Marshall (Bass) und Scott Phillips (Schlagzeug) werden unter tosendem Applaus begrüßt und starten sofort durch. Doch schon nach dem ersten Song gibt Phillips wilde Handzeichen, etwas stimmt mit dem Schlagzeug nicht. Die Laune lassen sich die Jungs aus Florida davon garantiert nicht verderben und so geht es während ein Backliner am Schlagzeug schraubt mit ungebremstem Tempo weiter.
Bildergalerie: So waren ALTER BRIDGE live
Musikalisch geben die Musiker wirklich alles: Ein Gitarrenriff jagt das Nächste, bei denen Tremontis Finger nur so über das Gitarrenbrett fliegen. Kennedys Gesang ist stets präzise und schwebt gekonnt über der Melodielinie. Marshalls Bass treibt und gibt Grundlage und Phillips Schlagzeugrhythmen sind prägnant. Dazu wird Interaktion zwischen den Musikern und auch mit den Fans groß geschrieben. Das alles in einem großartigen Setting aus LED-Wand und toller Lichtuntermalung. Klingt perfekt, wäre da nicht ein Mikrofon, das immer wieder quietscht und schlussendlich ein ausgiebiges Brummen einer Gitarre, das die Künstler zu einer Unterbrechung der Show zwingt.
Hektisch wird nach einer Lösung gesucht. Die Fans nutzen die Pause für ausgiebige Fanchöre, die Musiker nehmen es gelassen. Die Unterbrechung nimmt dem Konzert genau deshalb aber nicht die Luft heraus. Nach fünf Minuten ist endlich die Lösung gefunden. Dann geht es auch mit viel Energie weiter. Trotz aller technischer Schwierigkeiten kann der Konzertabend einfach nur als erfolgreicher und großartiger Konzertabend verzeichnet werden. Alter Bridge sind und bleiben Musiker auf höchstem Niveau. Die Fans in Köln danken ihnen diese Höchstleistungen gebührend. So ist die Stimmung perfekt – und dank dem Rockpalast für die Ewigkeit aufgezeichnet. Am 19.12. von 00:45 – 03:15 Uhr strahlt der WDR die Sendung aus.
