Rise Against auf „Wolves Tour 2017“ in Berlin


Rise Against Berlin 2017 / Rise Against Tour 2017 / Rise Against Wolves Tour 2017
(Bild: stagr / Christoph Eisenmenger)

Das neue Album „Wolves“ steht bereits seit Mitte des Jahres in den Plattenregalen. Nachdem Rise Against im Mai dieses Jahr ein ausverkauftes Clubkonzert im Berliner SO36 abgerissen haben, sind sie heute wieder in der Hauptstadt. Bevor aber Rise Against auf die Bühne klettern, heizen Pears aus New Orleans und Sleeping with Sirens aus Florida das Publikum des Velodroms ein.

Das Licht im Velodrom geht aus. In diesem Moment hat man immer den Klang einer alten Sicherung in einer Schul-Turnhalle im Kopf. Der Nebel staut sich auf der Bühne an, die Fluter leuchten impulsartig in das Publikum. Die Zuschauer können nur die Silhouetten der Musiker wahrnehmen. Frontmann Tim Mcllrath besteigt sein Podest auf der Mitte der Stage. Sein Arm geht steil mit seinem Mikrofon in der Hand nach oben. Die Gitarre versucht sich mit den Gitarren-Boxen zu koppeln, der Bass dröhnt. „Chamber the Cartridge“ und ran an die Kartoffeln.

Die Security hat vor im Graben allerhand zu tun, die Massen wollen endlich abgehen und in die neue Woche surfen. Das Licht auf der Bühne ist ein einziges Gegenlicht-Geschmetter. Rise Against geben Vollgas. Die Band springt, rennt und entertaint ihre Fans im inneren des Velodroms. Doch irgendetwas stimmt heute Abend nicht. Die Tour neigt sich dem Ende zu und die Stimme von Mcllrath scheint bereits im Flieger zurück zu sein. Aber er kämpft sich durch die Setlist. Es gibt Bands, die aus solchen Gründen Gigs absagen, Rise Against bleiben standhaft und wollen ihren Fans einen großartigen Abend vor Weihnachten bescheren.

Der Sound schwankt, der Gesang ist viel zu laut und der Bass kaum zu hören. Sobald es in die anspruchsvollen Gesangspassagen geht, wird es für den Leadsänger Tim kritisch. Selbst das aufgedrehte Publikum kommt so langsam aber sicher zum Stillstand. Vielleicht liegt es nicht nur an der musikalischen Leistung, die Rise Against heute Abend versuchen abzurufen. Ich denke, dass man es als Band mit zwei Vorgruppen an einem Sonntag in Berlin nicht so leicht hat.

Die Pausen werden zwischen den Songs länger und lassen die Euphorie im Saal schwinden. Nach einer kurzen Verschnaufspause kommt Tim Mcllrath alleine mit seiner Akustik-Gitarre zurück auf die Bühne und versucht die Energie in der Halle wiederherzustellen. Trotz der angeschlagenen Stimme klappt es und Songs wie „Hero Of War“ oder „ Swing Life Away“ lassen wieder das Publikum träumen. Jetzt wird es Zeit, um die Halle abzureißen und Rise Against geben zum Schluss noch einmal alles. Film ab für „Satellite“ und „Make It Stop (September’s Children)“.

Das neue Rise Against-Album gibt es z. B. bei Amazon:
Audio-CD „Wolves“, Vinyl-LP „Wolves“ und MP3-Download „Wolves“