Philipp Poisel beim Strandkorb Open Air 2020 – Ein Meister der (melancholischen) Musik


Philipp Poisel beim Strandkorb Open Air 2020
Am Dienstagabend, den 25. August 2020 gab Philipp Poisel beim Strandkorb Open Air 2020 ein Konzert. (Bild: stagr / Reiner Beckers)

Die Strandkörbe im SparkassenPark Mönchengladbach waren am Dienstagabend fast alle besetzt. Es war ja auch das vorgezogene Zusatzkonzert von Philipp Poisel und keiner seiner Fans sollte es bereuen, an diesem Abend in den Hockeypark gekommen zu sein.

Philipp Poisel wurde 1983 geboren und aufgewachsen in Markgröningen in der Nähe von Stuttgart. Kein anderer als Herbert Grönemeyer entdeckte ihn 2007 und bot ihm einen Vertrag bei Grönemeyer’s Plattenfirma „Grönland“ an. 2008 kam Poisel’s Debütalbum „Wo fängt der Himmel an“ heraus. Im gleichen Jahr ging er mit dem Album im Vorprogramm von z. B. Suzan Vega und Grönemeyer auf Tour. Mit dem 2. Studioalbum „Bis nach Toulouse“ schaffte er dann 2010 den kommerziellen Durchbruch. Das Livealbum „Projekt Seerosenteig“ folgte 2012 und 2018 kam sein letztes Album „Mein Amerika“ heraus.

Da stand er nun auf der Bühne. In beiger Bundfaltenhose und gelbem Rautenhemd und winkte dem Publikum. Fast wirkte er wie ein schüchterner Junge. Das machte ihn aber auf Anhieb sympathisch. „Freunde“, der erste Song das Abends, bezog er somit auf sein Publikum, was dieses gerne annahm. Danach folgte „Eiserner Steg“ eine sehr eingängige Nummer aus seinem Album ‚Bis nach Toulouse‘. In „Mein Amerika“ verglich er seine Große Liebe mit SEINEM Amerika. Die Texte von Philipp Poisel wissen durch ihre Klarheit und Direktheit gleich zu gefallen. Gepaart mit seiner Musik und mit seiner oft fragilen Stimme, hat er das Publikum fest in der Hand. „Froh dabei zu sein“ war der nächste Song, gefolgt von „Bordsteinkantenleben“. Diese von Poisel am Klavier und mit Streichbass untermalte Ballade, traf wiedermal wie ein Pfeil in die Herzen der Zuhörer*innen. Wie man mit einfachen Worten so viel Poesie und Herzschmerz vermitteln kann, ohne kitschig zu werden, ist genial! Man meint aber gerade bei diesem Song, den Einfluss von Herbert Grönemeyer zu spüren.

Bei „Roman“, wurde die Bühne in purpurnem Licht gehüllt. Hier muss man auch der Lichttechnik ein großes Lob aussprechen. Ihr gelang es, die Stimmung immer perfekt in Licht und Farben umzusetzen. Bei „Das Glück der anderen Leute“ performte Poisel einmal mehr nur mit seiner akustischen Gitarre alleine auf der Bühne und zeigte damit, wo er eigentlich herkommt. Nämlich aus der Singer-Songwriter-Sparte. Das bewies er auch mit einem seiner wohl größten Hits „Wie soll ein Mensch das ertragen“, welcher als nächstes folgte.

Mit „Alte Bilder“, eine fast schon im Country-Style gespielte Nummer, verabschiedete Poisel sich erstmal von den Fans, um kurz danach seinen Zugabenblock zu starten. Er wechselte dabei gekonnt zwischen melancholischen und ja fast schon poppigen Nummern und fand mit „Wolke 7“ den Höhepunkt. Mit den Songs „Bis ans Ende der Hölle“ und “Halt mich“ einem wunderschönen Liebeslied, fand das Konzert dann ein Ende. Es war ein sehr schöner Abend, mit einem Philipp Poisel, dem es gekonnt gelang, das Publikum immer wieder in verschiedene Stimmungen zu versetzten.

Setlist – Philipp Poisel in Mönchengladbach 2020

1. Freunde
2. Eiserner Steg
3. Amerika
4. Froh
5. Bordstein
6. Roman
7. Fehler
8. Glück
9. Mensch
10. Keine Angst
11. Alles Glänzt
12. Ich will Nur
13. Alte Bilder

Zugabe 1:
14. Verbrenne Träume
15. Wenn die Tage
16. Irgendwann
17. Deine Straße
18. Wolke 7
19. Erkläre mir

Zugabe 2:
20. Hölle
21. Halt Mich

Danke für den Text: W.S.