Parkway Drive in Hamburg


Parkway Drive Hamburg 2019 / Parkway Drive Tour 2019
(Bild: stagr / Cynthia Theisinger)

Bei Parkway Dive geht es in den letzten Jahren steil nach oben. Nach einem erfolgreichem letzten Album „Reverence“ folgt nun die größte Europa-Tour der Bandgeschichte. Bereits mehrere Locations sind schon vor Beginn ausverkauft. Begleitet werden sie auf der Tour von keinen geringeren als Killswitch Engage und Thy Art Is Murder, welcher ebenso keine unbeschriebenen Blätter in der Szene sind. Tourstart ist Hamburg, welches kurz vor Beginn noch ausverkauft wird und damit zunächst zur größten Parkway Drive-Show außerhalb von Australien wird. Aber ob sich dieser Erfolg lange halten kann?

Thy Art Is Murder

Punkt 19:00 Uhr und die Lichter gehen aus. Plötzlich geht das Licht wieder an und direkt geht es los. Thy Art Is Murder machen keine halben Sachen. Es dauert nur Sekunden, bis sich der erste Pit öffnet und die Stimmung nach oben steigt. Ganz im Sinne der Band, so Sänger Chris „CJ“ McMahon: „We are not as good as Parkway but our pit is fucking bigger“. Ob er damit recht behält, sollten wir später erfahren. Aber nicht nur der Pit ist groß, sondern auch die Wall of Death, die von ihm ausgerufen wird. Eins bleibt aber ungeklärt: Was hat die Band für eine Beziehung zu Schmetterlingen? „I want to see all your Schmetterlinge!“, auch der Song „Reign Of Darkness“ wird kurzerhand zu „Reign of Schmerrterling“ umgetauft. Mit sechs Songs ist die Setlist jedoch doch recht kurz, sodass die Australier die Bühne nach nur 25 Minuten unter tosendem Applaus wieder verlassen müssen.

Killswitch Engange

Kaum betreten Killswitch Engage die Bühne sind sie auch schon wieder von der Bühne – zumindest Sänger Jesse Leach, denn dieser springt sofort in die Menge, um Crowdsurfer zu gehen und anschließend aus dem Graben weiterzusingen. Seine Energie springt dabei auch direkt ins Publikum über, welches von Anfang an lautstark zu hören ist. Kein Wunder, Killswitch Engage gehören mit zu den Urgesteinen des Metalcore-Genres, welche zahlreiche Bands in ihren Jahren geprägt haben. Heute Abend ist zudem ein besonderer für die Band: Es ist das erste Konzert seit 20-Jährigem bestehen. „Open this shit up motherfuckers! I wanna see a circle pit, old school style!“ motiviert Jesse das Publikum und bekommt prompt seien Belohnung, welche die Messelatte für die folgenden Pits nach oben legt. Die Menge erweist sich aber auch als Textsicher wie bei „My Curse“, „My Last Serenade“ oder „Always“ klar zu hören ist. Bei letztem sind Jesse sogar a capella zusammen mit dem Publikum weiter. Beendet wird der Auftritt mit dem Klassiker „In Due Time“ bei dem Publikum und Band nochmal alles geben.

Parkway Drive

Wo soll man bei Parkway Drive nur anfangen? Bei der Pyro? Der Lichtshow? Der Setlist? Dem Streicher-Quartett? Das ganze Konzert über gab es kaum einen Moment, wo nicht etwas Besonderes passiert ist. Aber beginnen wir am Anfang. Das Licht geht aus und einige Pyros zünden am Mischpult. Dies immer und immer wieder. Plötzlich erscheint die Band an selbigen und begibt sich mit Fackeln Richtung Bühne. Dort angekommen bleibt es dunkel. Lediglich Sänger Winston McCall wird mit zwei Spots beleuchtet. So startet das Konzert mit dem Song „Wishing Wells“ welches zunächst alleine von Winston und später von der ganzen Band performed wird. schon hier ist das Publikum deutlich zu hören und auch die ersten Crowdsurfer werden nach vorne getragen. Direkt weiter geht es mit einem der größten Ohrwurm Tracks des neuen Albums „Prey“, bei dem das Publikum was Lautstärke angeht, gleich noch eine Schippe drauf legt. Hier öffnen sich auch unzählige Pits über die ganze Halle verteilt. Zu „Karma“ losen sich diese wieder auf und es entsteht ein Circle Pit, der die halbe Halle umfasst. Obwohl sich Parkway Drive in den letzten Jahren einen Ruf aufgebaut hat, sehr viel Pyro zu verwenden, ist dies beim heutigen Konzert eher eine Ausnahme. Dafür wurde die Lichtshow entsprechend ausgebaut. Es gibt unzählige Scheinwerfer, die eindrucksvoll die Musiker, das Publikum oder die Halle erhellen und stets perfekt zur Musik passen. Die nächste Pyro gibt es erst zu „The Void“. Hier werden immer wieder Funken Fontänen gezündet, bis die Bühne fast schon aus nichts anderem mehr besteht. Aber auch „normale“ Feuerbälle gibt es bei „Dedicated“ zu bestaunen.

Mehrere Explosionen gibt es anschließend bei „Absolute Power“, bei welchem die „the truth drops like a bomb“ immer wieder passend unterstützt werden. Ruhiger wird es danach bei „Writings on the Wall“, zu welchem ein Quartett aus Streichern auf die Bühne kommt und das entsprechende Song Intro spielt. Anschließend unterstützen die Band noch weiter bei dem Song, einschließlich dem nächsten, „The Masquerade“. Mit dem Song „Chronos“ beenden Parkway Drive schließlich ihr Set. Während des Gitarrensolos am Ende des Songs werden die beiden Gitarristen noch auf Bühnen in die Höhe gefahren, ehe es am Ende wieder dunkel wird. Plötzlich wird es beim Mischpult wieder Hell: Sänger Winston ist dort zusammen mit einer Geigen Spielerin und geben mit „The Colour of Leaving“ das Perfekte Outro. Wäre dort nicht die Zugabe. Nachdem es wieder einige Minuten dunkel und ruhig war, kommt Winston plötzlich wieder auf die Bühne und wirft einen Molotow-Cocktail auf denen Logo hinter dem Schlagzeug. Daraufhin entzünden sich über die ganze Bühne verteilte Feuerschalen. Die nutzt die Band um direkt mit dem Song „Crushed“ nochmal die letzten Reserven aus dem Publikum zu locken. Viel Pyro inklusive. Noch mehr davon gibt es beim allerletzten Song „Bottom Feeder“, bevor sich die Band am Ende mit einem lauten Knall von der Bühne bleibt, während ein großes Banner mit dem Albumcover vor die Bühne fällt.

Abschließend kann man von einem mehr als gelungen Tourauftakt sprechen. Wer hier noch nicht dabei war oder sich die Show erneut ansehen möchte, hat also noch genug Möglichkeiten dies zu tun. Achtung: Einige Show sind schon ausverkauft, viele anderen sind auch schon kurz davor. Wer noch Ticket will, sollte sich also schnell entscheiden.