Nu Metal-Giganten Korn rocken Düsseldorf


Nachdem die Nu Metal-Urväter Korn im Oktober letzten Jahres ihr Album „The Serenity of Suffering“ veröffentlichten, war die Begeisterung groß. Nach vielen Experimenten mit verschiedenen Stilrichtungen gehen die Jungs aus Bakersfield damit zurück zu ihren musikalischen Wurzeln und präsentieren sich härter und intensiver als in den letzten Jahren. Passend dazu geht es auf gleichnamige Tournee, die für die Künstler auch einen Halt in Düsseldorf einplant. Die Mitsubishi Electric Halle ist restlos ausverkauft und steigert damit noch einmal den Gig 2015, für den das Palladium Köln ausverkauft war.

Hellyeah

Dank deutlicher Probleme am Einlass eröffnen Hellyeah den Abend während viele Fans noch unfreiwillig vor der Tür warten mussten. Die Heavy Metal Supergroup hat bereits im Sommer 2016 ihr letztes Album „Undeniable“ veröffentlicht und damit jede Menge neues Material, das sie den Fans vorstellen wollen. Vor allem Sänger Chad Gray bestreitet den Auftritt mit viel Energie und lässt sich auch von den Boxen-Türmen, die wie eine Wand vor der Bühne aufragen und sogar noch ein gutes Stück höher als die Bühne sind, nicht vom Publikum trennen und klettert immer wieder auf ihnen herum um mit den Fans in der ersten Reihe Kontakt zu suchen.


Heaven shall burn

Heaven Shall Burn bringen die Halle im Anschluss dann zum ersten Mal so richtig zum wackeln. Die Musiker aus Saalfeld haben eindeutig so richtig Bock und so spielen sich Fans und Künstler die Bälle nur so zu. Das resultiert natürlich in fleißigen Moshpits und großer Party. Optisch lassen sich die Musiker dabei ebenso wenig lumpen wie musikalisch. Mit LED-Screens im Hintergrund wird das Bühnenbild abwechslungsreich untermalt und auch Effekte wie Rauchsäulen werden stilistisch perfekt genutzt. Den Höhepunkt erreicht der Gig mit dem Klassiker „Endzeit“ und gebührendem Fanchor. Als Dankeschön für so viel Begeisterung hängen die Jungs einen zusätzlichen Song an ihr Set an. Das Publikum dankt es ihnen mit begeistertem Applaus. Immer wieder gern und mehr davon!

KORN

Dann ist es endlich an der Zeit für die Hauptakteure des Abends. Jonathan Davis (Gesang), James ‚Munky‘ Shaffer (Gitarre), Reginald ‚Fieldy‘ Arvizu (Bass), Brian ‚Head‘ Welch (Gitarre) und Ray Luzier (Schlagzeug) dürfen auf ein bestens gelauntes Publikum blicken und knüpfen nahtlos an die Stimmung an, die Heaven Shall Burn zurück gelassen haben. Die Jungs aus Bakersfield sind ein eingespieltes Team, kein Wunder nach 24 Jahren Bandgeschichte. Und doch haben sie keinen Funken Spielfreude verloren und schäkern miteinander und auch mit den Fans. Ganz genau so soll es sein. Das alles natürlich auf höchstem musikalischen Niveau, ganz wie es langjährige Fans von ihnen gewohnt sind. Begeisternd ist dabei vor allem auch die Soundqualität – an dieser Stelle Chapeau an den Techniker am Soundboard.

Die obligatorische Einlage von Davis und seinem Dudelsack darf ebenso wenig fehlen, wie eine Wall of Death durch die gesamte Halle. Die Setlist ist abwechslungsreich, die großen Klassiker werden selbstverständlich nicht vergessen. Für „Blind“ reicht schon das Intro, um die Halle ausrasten zu lassen, auf „Freak on a Leash“ müssen die Fans in Düsseldorf bis zum Schluss warten. So ist es ein Konzert auf höchstem Niveau, bei dem Korn ihre Stärken voll und ganz ausspielen und den Fans so einen unvergesslichen Abend bereiten. Vor allem Davis vielseitige Stimme ist immer wieder ebenso begeisternd wie Heads schnelle Finger an der Gitarre, Fieldys markante Basslinien oder Luziers beeindruckendes Schlagzeug Solo. Bleiben da noch Wünsche offen? Die klare Antwort: Nein. Alles andere wäre Meckern auf hohem Niveau.

Setlist – Korn – Köln 2017

1. Right Now
2. Here to Stay
3. Rotting in Vain
4. Somebody Someone
5. Word Up! (Cameo cover)
6. Coming Undone (with a snippet of Queen’s „We Will Rock You“)
7. Insane
8. Y’All Want a Single
9. Make Me Bad
10. Shoots and Ladders (with a snippet of Metallica’s „One“)
11. Drum Solo
12. Blind
13. Twist
14. Good God

Encore:
15. Falling Away From Me
16. Freak on a Leash