Nightwish verzaubern Oberhausen


Nightwish Oberhausen 2018 / Nightwish Tour 2018
(Bild: stagr / Cynthia Theisinger)

Nach einer über einem Jahr andauernden Pause kehren mit Nightwish DIE Symphonic-Metal Giganten zurück auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Im Schlepptau haben sie auf aktueller Tour “Decades” – ein Best-of-Doppelalbum – und ihr 20-jähriges Jubiläum.

Die Finnen präsentieren alle Hits, die sich über die Jahrzehnte angesammelt haben. Dabei fallen einige Konzert-Klassiker aus der Setlist und andere Edelsteine aus der tiefen Vergangenheit werden ausgegraben, neu geschliffen und erblicken das Licht der Welt als wahre Juwelen. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen und sind deshalb in der König-Pilsener-Arena in Oberhausen für euch dabei. Zur Unterstützung haben Nightwish auf dem europäischen Teil ihrer Welttournee Beast in Black mit dabei. Die Arena ist mit knapp 10.000 Besuchern komplett ausverkauft, die Stimmung ist irgendwo zwischen Traumwelt und Party – je nachdem, ob man eher die Sitzplätze oder den Innenraum betrachtet.

Beast in Black

Beast in Black spielen typisch finnischen Power Metal. Stilecht präsentieren sie dabei die geschickten Finger und schönen Gitarren. Wer Dragonforce kennt und liebt kommt hier auch auf seine Kosten – das Posen haben die Finnen jedenfalls genauso gut drauf. Dass der Sänger der Truppe seine Gesangstonlage auch zum Reden nutzt, hat für jedoch für einige schmunzelnde Gesichter gesorgt. Ihre Setlist umfasst insgesamt 9 Songs ihres Debüt-Albums „Berserker“. Die beiden Hits “Blind and Frozen” und “End of the World” bilden dabei den Abschluss ihrer Setlist. Das nächste Album steht auch schon in den Startlöchern inkl. Tour, die sie im Frühjahr 2019 durch Deutschland führt. Mit einem Großen Dankeschön an Nightwish für die Möglichkeit heute Abend hier zu sein verabschieden sie sich von der Bühne.

Nightwish

Nach einer Erfrischend kurzen Umbaupause wird es dunkel und andächtig still in der Arena – Ein Countdown zählt langsam runter, zudem werden die Besucher aufgefordert, die Handys doch bitte in der Tasche zu lassen, und die epische Stimmung der Show ganz offline auf sich wirken zu lassen.

Kaum ist der Countdown durchgelaufen, wird ein Musiker, Troy Donockley, der sich im halbdunkeln auf einen der beiden kleineren Bühnenreiser geschlichen hat, durch einen Spot erhellt und es erklingen die Töne einer Tin Whistle – einfach, mystisch, pur und unter die Haut gehend. Gerade richtig, um in die epische Klangwelt zu entführen. Nach und nach erscheint auch der Rest der Finnen auf der Bühne und das Tempo wird ordentlich angezogen – zudem wird direkt zu Beginn des Openers “Dark Chest of Wonders” ordentlich Pyrotechnik gezündet so dass die gut vorgeheizte Menge direkt wieder auf Touren kommt.

Die Setlist steht heute ganz im Zeichen des Jubiläums Albums “Decades”, soll heißen es gibt viele ältere Songs im neuen Gewand zu hören, dabei bleibt es tatsächlich nicht nur bei den Klassikern, einige wie “Wishmaster” oder “Over the Hills and far away” sucht man heute vergebens, sondern es gibt mit “ The Carpenter” auch die allererste Single der Band zu hören. Zwanzig Songs, einige davon deutlich über zehn Minuten (“The Greatest Show on Earth” gab es sogar in der vollen 24 Minuten Version zu hören!), gab es in insgesamt gut zwei Stunden zu hören – und jede einzelne Sekunde sind die Zuschauer in der wundervollen Klangwelt gefangen. Einige träumen und lauschen mit geschlossenen Augen Sängerin Floor’s glasklarer Stimme, andere tanzen und feiern die Band vom ersten bis zum letzten Ton.

Auch auf der Bühne hatte jeder sichtlich Spaß an dem was er da tat. Es wurde gepost, gekuschelt oder sich mit einem Glas Wein zugeprostet – hier stimmt die Chemie und die Spielfreude. Auch wenn Floor einmal ihren Einsatz verpasste und erst etwas aus dem Konzept war, so wurde dieser kleine Patzer herzlich weggelacht und zeigt deutlich, dass auch eine Band wie Nightwish nicht über perfekt ist, sondern Menschlich.

Während der kompletten Sets gab es im Hintergrund auf einer riesigen Leinwand eine auf jeden Song abgestimmte Videosequenz zu sehen. Von herrlichen Landschaften über eine Achterbahnfahrt bis hin zum Höllenfeuer gab es hier ordentlich was zu sehen und es fügte sich perfekt in die Bühnenshow ein.

So verging die Zeit wie im Fluge, aber auch die schönste Reise muss leider einmal Enden. Mit einer über zehn Minuten Version von “Ghost Love Score” verabschieden sich die Finnen mit rotem Konfetti-Regen und ordentlich Feuer von der ausverkauften Arena. Das einzige Manko an dem Ganzen waren die mit 40,00 Euro für ein T-Shirt schon mächtig gesalzenen Merchandise-Preise.

Wer Nightwish bis hierhin verpasst hat, dem bietet sich aber nochmal die Chance, sie zu sehen. Die Tour hat zum Glück erst angefangen und in Deutschland stehen noch ein einige Konzerte auf dem Programm.

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