Natalie Imbruglia: Mehr als nur ein One-Hit-Wonder


Natalie Imbruglia / Gloria Theater Köln 2017
(Bild: stagr / Steffie Wunderl Fotografie)

Lang war es hier in Deutschland ruhig um Natalie Imbruglia. Die zierliche Australierin, die mit ihrem Cover von „Torn“ 1997 international über Nacht zum Star wurde, ist endlich zurück. Bis heute ist der Song nicht aus den Radiorotations und Parties der Welt wegzudenken. Doch ein One-Hit-Wonder ist sie längst nicht. Fünf Alben umfasst ihre Diskografie, zuletzt erschien 2015 „Male“, eine Cover-Platte auf der sich Imbruglia mit Songs diverser Sänger auseinander setzt. Nun führt eine Akustik-Tournee die Sängerin zurück um die Welt.

MARCEL BRELL

Doch bevor Natalie selbst in ihr Wohnzimmer einladen darf, hat Marcel Brell die Aufgabe, das Publikum schon einzustimmen. Der Wahl-Berliner hat jüngst sein zweites Album „Sprechendes Tier“ (01/2017) veröffentlicht. Als ‚Botschafter der Deutschen Sprache‘ des Goethe-Instituts wird er als tiefsinniger Songwriter und Rilke 2.0 gehandelt. Das Publikum in Köln kann er allerdings damit nicht abholen. Textzeilen wie „Regen ist Wasser von oben“ oder „Ich bin ein sprechendes Tier“sorgen eher für hochgezogene Augenbrauen, die Melodien sind zu kurzweilig. Ein schiefer Mit-Pfeif-Chor des Publikums macht es da nicht mehr besser.