»Muse« mit Licht- und Sound-Explosion in Berlin


Muse Tour 2016
(Bild: stagr / Christoph Eisenmenger)

Nachdem Muse 2015 das erste Lollapalooza in Berlin an der Spitze des Line Ups anführten, machen die Briten jetzt im Namen der „Drones World Tour“ halt in der Mercedes-Benz-Arena Berlin. Aber heute Abend sind sie nicht alleine. Sie haben den Newcomer Jack Garratt aus Little Chalfont, Buckinghamshire als Support mitgebracht. Die komplette Tour spielen Muse auf einer 360 Grad-Bühne, die immer in der Mitte der verschiedenen Arenen steht.

Pünktlich um 20 Uhr senken sich die Scheinwerfer und der Brite Jack Garratt betritt mit einem riesigen Applaus die Bühne. Erst vor gut einem Monat spielte Garratt im ausverkauften Astra-Kulturhaus vor ca. 1.700 Fans – heute, eine Straße weiter, vor dem zehnfachen Publikum. Ich glaube, als Opener für Muse hat man es wirklich schwer. Die Halle ist gefüllt, die ersten La Ola-Wellen sind bereits durch, nun startet der Mittzwanziger mit seinem Set.

Der junge, bärtige Newcomer spielt in jedem Song verschiedene Instrumente und tritt damit als All-In-One Combo auf. Nach dem zweiten Song muss er kurz unterbrechen, um sich bei dem Publikum zu bedanken. Er ist so reizüberflutet, dass es ihm sogar kurz die Sprache verschlägt und das eine oder andere Tränchen herunter kullert. Schnell fängt er sich wieder und widmet sich voll und ganz seiner Leidenschaft. Seine Musik beinhaltet eingängige Soundhybriden aus Indie, R’n’B, Pop, Electronica und Folk kombiniert mit seiner smoothen Stimme, die besonders in einer Live-Show intensiv bis in die letzte Reihe durchdringt.

Bildergalerie: So war JACK GARRAT live

Nachdem Jack Garratt seine Vorführung in der Manege zu Ende geführt hat, lässt der Haupt-Act Muse eine Stunde auf sich warten. Aber das Warten hat sich gelohnt. Die Halle erstarrt im Dunkeln, die Massen kreischen und schreien. Von der Hallendecke kommen große leuchtende Kugeln herunter. Wer richtig hinschaut, sieht, dass diese Kugeln nirgends fest gemacht sind. Es sind gewaltige Drohnen die jetzt über dem Publikum schweben. Erst als die Spots angehen und der erste Saiten-Anschlag ertönt, bemerkt man, dass Muse auf der Bühne stehen. Wie mit diesen Sound-Explosion starten die drei Briten wie aus dem Nichts. Ich glaube, ich brauche niemandem mehr erzählen was für eine übertrieben geile Liveband Muse sind, aber diese Show heute übertrifft alles bei weitem. Die Headliner-Show im vergangenen Jahr auf dem Lollapalooza war schon sehr toll aber das hier, meine Fresse, sowas habe ich noch nie gesehen.

Bildergalerie: So war MUSE live

Muse spielen auf einer 360-Grad-drehenden Scheibe, die an zwei Seiten in Catwalks enden. Die Show hat kein normales Bühnenlicht, das aus Front- und Background-Licht besteht. Hier gibt es eine wirkliche Lichtshow, ein Licht-Krieg voller Explosionen und Strahlen-Attacken. Wahnsinn. So eine überwältigende Licht-Show habe ich noch nie gesehen. Jedes Licht ist bis ins letzte Detail für jeden Song programmiert. Laser, Spots, durchsichtige Leinwände, Fluter, Led-Teppiche, Striplights und wahrscheinlich noch tausend andere krasse Sachen beleuchten und präsentieren Muse an diesem Abend. Aber mit Abstand am meisten beeindruckt mich diese Drohnen-Technologie.

Bildlich gesehen, ist die Bühne im Krieg und die Drohnen überwachen dies unauffällig über den Köpfen der Menschen. Was für ein unglaubliches, durchgetaktetes Stage- und Lichtdesign. Das Einzige, was hier noch analog ist, sind die ausgedruckten Set-Listen vor den Dreien. Hinter dem Schlagzeuger steht eine halbe Etage weiter unten ein Live-Musiker, der u. a die Klavier-Synthesizer Parts übernimmt.

Aber später bei den Songs „Time is Running out“ und „Uprising“ fällt mir auf, dass Matt Bellamy gar nicht an der Gitarre steht, sondern die Aufgabe dem Live-Musiker überlässt, womit ich nicht gerechnet hätte. Gerade weil Bellamy als einer der Gitarrengötter gilt. Man stelle sich mal vor, Agnes Young überlässt die Gitarre einem Live-Musiker, damit er nur tanzen kann. Witzige Vorstellung. Man merkt förmlich wie Glücklich das Publikum ist, es wurden an diesem Abend wirklich alle wichtigen Dinger gespielt und das in einer wirklich tollen Umgebung. Danke Muse, für dieses wahnsinnige Erlebnis.

Das aktuelle Album von Muse bekommt ihr bei Amazon:
Audio-CD „Drones“ oder MP3-Download „Drones“

Muse »Drones World Tour« 2016

Mo., 06.06.2016 = Hamburg (Barclaycard Arena)
Tickets für Muse bekommt ihr hier: Eventim

Mehr Informationen unter: www.muse.mu
oder auf Facebook und Twitter

Danke an:
Christoph Eisenmenger (Basslord Pictures) für Bilder und Text