Metalcore-Band Heaven Shall Burn auf Clubtour in Köln


Heaven Shall Burn Köln 2016
(Bild: Steffie Wunderl Wunderl Fotografie)

Vieler Worte bedarf es eigentlich nicht mehr, um Heaven Shall Burn vorzustellen. Die Jungs aus Thüringen sind wahrscheinlich DIE Vorzeigekapelle, wenn es um Metalcore aus Deutschland geht. Nun ist mit „Wanderer“ (09/2016) ihr bereits achtes Studioalbum auf dem Markt erschienen. Passend dazu geht es wieder auf Wanderschaft – allerdings nicht in die großen Hallen des Landes, sondern in die kuscheligen Clubs. Das ist vor allem für die Fans, die für den Abend im Gebäude 9 ein Ticket ergattern konnten, die Formation rund um Frontmann Marcus Bischoff zum Greifen nah zu erleben.

Zunächst allerdings eröffnen Deathrite den Abend vor bereits gut gefülltem Publikum. Bei den Musikern aus Dresden steht Death Metal auf dem Programm und den liefern sie mehr als solide ab. Vor allem Gitarrist Andy sticht dabei besonders mit schnellen und präzisen Gitarrensoli hervor. Die Zuschauer in Köln zeigen sich allerdings noch relativ zurückhaltend. Zustimmendes mitnicken zieht sich durch die Reihen, lediglich vereinzelt kreisen schon zufrieden Köpfe beim Headbangen.

Bildergalerie: So war DEATHRITE live

Doch spätestens mit den ersten Tönen von Heaven Shall Burn ist kein Halten mehr bei den Kölner Fans. Das Publikum springt, singt, mosht und wirbelt die Haarprachten als gäbe es kein Morgen mehr. Genau so soll es sein! Einzig auf einen Circle Pit oder eine Wall Of Death wartet man vergeblich. Ohne Absperrung gehen die Musiker direkt auf Tuchfühlung. Auch Crowdsurfer lassen nicht lang auf sich warten und landen direkt auf der Bühne, wo sie zumindest für einen kurzen Moment mit den Künstlern auf der Bühne feiern.

Bildergalerie: So war HEAVEN SHALL BURN live

So entsteht ganz genau das, was Konzerte zu einem Erlebnis macht: Ein harmonisches Miteinander zwischen Musikern und Fans. Dabei zeigt vor allem Marcus, wie sehr die Fans der Band am Herzen liegen. Als ein Zuschauer – deutlich alkoholisiert – in den ersten Reihen negativ auffällt, ergreift er das Wort um ihn freundlich aber bestimmt zu bitten, das Konzert lieber von der Seite aus zu genießen statt Andere zu gefährden. Auch die Crowdsurfer bittet er dabei um Vorsicht. Viel Verschnaufpause bleibt allerdings dabei nicht. Stattdessen schraubt sich das Tempo nach oben und dass es nicht von der Decke tropft ist wahrscheinlich nur dem Temperatureinbruch zu verdanken. So ist der Konzertabend musikalisch auf höchstem Niveau, schweißtreibend und herzlich zugleich. Da ist auch schnell vergessen, dass das Mikrofon in den ersten Songs übersteuert. Die Setlist ist ausgewogen, reichhaltig und natürlich doch wieder viel zu kurz. Die Zeit vergeht wie im Flug und mit den letzten Tönen bleiben verschwitzte und zufriedene Fans zurück.

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Setlist – Heaven Shall Burn

1. Endzeit
2. Voices Of The Voiceless
3. Bring The War Home
4. Counterweight
5. Combat
6. Land Of The Upright Ones
7. To Inherit The Guilt
8. The Fire
9. Intro/ Hunters Will Be Hunted
10. Behind A Wall Of Silence
11. Die Stürme Rufen Dich
12. Downshifter
14. The Only Truth
15.Godiva
16. Black Tears
17. Trespassing
Zugaben:
18. They Shall Not Pass
19. The Weapon They Fear
20. Valhalla