Am Freitagabend, den 4. Oktober 2024, verwandelte sich die Barclays Arena in Hamburg in ein Mekka für Heavy-Metal-Fans. Drei gigantische Bands der Szene, Powerwolf, Hammerfall und Wind Rose, hatten sich die Ehre gegeben, die Bühne zu teilen. Es war ein Abend voller Power, epischer Hymnen, betrunkener Zwerge, brennender Priester und eindrucksvoller Bühnenshows. Der Grundstein mit einer fast ausverkauften Halle war hier schon gelegt und so strömten Heerscharen an Fans in die Halle um die Wolfsnächte zu feiern.
Wind rose
Den Anfang machte die italienische Band Win Rose, die mit ihrem einzigartigen „Dwarven Metal“-Stil das Publikum sehr schnell auf Betriebstemperatur brachte. Mit ihren von Tolkien inspirierten Texten und einem stimmungsvollen Auftreten, das an tapfere Zwerge erinnert, erzeugten sie eine beeindruckende Atmosphäre. Songs wie „Drunken Dwarves“ und „Diggy Diggy Hole“ wurden lautstark mitgesungen, während die Fans zu den harten Gitarrenriffs und epischen Melodien abgingen. Die Band verstand es, die Menge sofort mitzureißen und bereitete sie perfekt auf den weiteren Verlauf des Abends vor. Wind Rose bewies, dass sie nicht nur eine Vorband, sondern ein ernstzunehmender Teil der Metal-Szene sind.
Hammerfall
Nach Windrose betraten die schwedischen Metal-Helden von Hammerfall die Bühne und legten direkt mit einem donnernden „Avenge the Fallen“ &“Brotherhood“ los. Die Band, die seit über zwei Jahrzehnten zur Speerspitze des Power Metal zählt, zeigte sich in Höchstform. Der charismatische Frontmann Joacim Cans heizte dem Publikum mit seiner markanten Stimme ein, während Gitarrist Oscar Dronjak und Bassist Fredrik Larsson mit ihren energiegeladenen Performances glänzten. Klassiker wie „Hearts on Fire“ und „Renegade“ verwandelten die Arena in einen gigantischen Chor, als die Fans begeistert mitsangen, aber auch “Last Man Standing“ und “Hail to King“ überzeugten auf ganzer Linie. Die Mischung aus schnellen Riffs, epischen Melodien und hymnischen Refrains machte Hammerfall zu einem absoluten Highlight des Abends.
Powerwolf: Die Wölfe auf Beutezug
Doch der wahre Höhepunkt kam, als Powerwolf die Bühne übernahm, die Band entführte das Publikum in eine Welt voller dunkler Mystik und unaufhaltsamer Energie. Bereits der Opener “ Bless ’em With the Blade“ ließ keinen Zweifel daran, dass Powerwolf gekommen waren, um das Haus zu rocken. Die Band setzte auf eine imposante Lichtshow und einer Menge Pyros, während Sänger Attila Dorn mit seiner kraftvollen Stimme und theatralischen Präsenz die Bühne beherrschte.
Es folgten Hits wie „Army of the Night“, „Incense & Iron“ und natürlich “ Dancing With the Dead“, bei denen das Publikum jeden Text aus vollem Herzen mitsang. Die perfekte Inszenierung mit sakralen Elementen, Feuerfontänen und Chorgesängen machte die Show zu einem audiovisuellen Erlebnis. Nebenbei wurde die Show noch mit allerlei Späßen und Sondereffekten gewürzt, so landet Falk Maria bei “1589“ schon mal auf dem Scheiterhaufen oder kann auf seiner Feuerorgel glänzen. Die Setlist lässt im Ganzen auch wenig offene Wünsche, “Demons Are a Girl’s Best Friend“, “Blood for Blood“ oder “Stossgebet“ sorgen für ein ausgelassenes Publikum in der ganzen Halle. Zur späten Stunde ging es dann in das feurige Finale mit “We Drink Your Blood“ und “Werewolves of Armenia“ und die Fans wurden mehr als zufrieden in die Nacht entlassen.
Powerwolf zeigten einmal mehr, warum sie zu den größten Namen des Genres gehören. Attila Dorn nutzte zudem die Gelegenheit, sich für die treue Unterstützung der Hamburger Fans zu bedanken und versprach, bald wiederzukommen. Die Metal-Community kann sich glücklich schätzen, solche Shows erleben zu dürfen und gestern in Hamburg war definitiv einer dieser Abende, der in die Geschichte eingehen wird.