Am Sonntagabend , den 8. Dezember 2024, verwandelte sich das ausverkaufte Capitol in Hannover in ein grünes Universum, als Marsimoto, das berüchtigte Alter Ego von Marten Laciny alias Marteria, im Rahmen seiner Abschiedstour „Die letzte Tour“ die Bühne betrat. Die Show versprach einen Abschied voller Energie und Erinnerungen, und Marsimoto lieferte mit einer Performance, die sowohl alte Fans als auch Neulinge in seinen Bann zog.
Luzey
Aber bevor es richtig losgehen sollte, gab es für die Zuschauer noch einen Überraschungsgast, der das Vorprogramm füllen wollte. Und dieser Gast war kein geringer als Marterias Sohn Louis aka Luzey, der auf aktueller Tour vom Papa den Posten der Vorband ergattern konnte. Der junge Künstler, der als Sohn von Marteria in große Fußstapfen tritt, präsentierte eine Mischung aus frischen Beats und tiefgründigen Texten, die seine ganz eigene musikalische Handschrift tragen. Luzeys Musik zeichnet sich durch eine gelungene Fusion aus Hip-Hop, Elektro und melodischen Elementen aus, die das Publikum sofort in ihren Bann zog. Besonders beeindruckend war seine Bühnenpräsenz, die mit einer Mischung aus jugendlicher Energie und professioneller Gelassenheit überzeugte. Mit Tracks wie „City Lights“ und „Echoes“ zeigte er, dass er nicht nur das Talent seines Vaters geerbt hat, sondern auch seinen eigenen Weg in der Musikszene findet. Die Zuschauer waren begeistert und belohnten Luzey mit tosendem Applaus, was eindrucksvoll bewies, dass er mehr als nur der „Sohn von“ ist. Diese Performance war ein vielversprechender Vorgeschmack auf eine vielversprechende Karriere.
Marsimoto
Marsimoto ist bekannt für seine einzigartige Mischung aus experimentellem Hip-Hop, satirischen Texten und der charakteristischen hohen Stimme, die durch einen Helium-Effekt erzeugt wird. Hinter der grünen Maske verbirgt sich Marten Laciny, der als Marteria bereits zahlreiche Erfolge gefeiert hat. Während Marteria für seine eingängigen Hits und gesellschaftskritischen Texte bekannt ist, verkörpert Marsimoto die künstlerische Freiheit und das Experimentelle. Mit sechs Alben hat Marsimoto eine Nische im deutschen Hip-Hop geschaffen, die sowohl für ihre Kreativität als auch für ihre Provokation geschätzt wird.
Die Bühne hüllte sich binnen Sekunden in dichten Rauch, der natürlich in der typischen grünen Farbe erstrahlte. Die Instrumentalisten betraten die Bühne, und aus dem Hintergrund erklang die helium-ähnliche Digitalstimme von Marsimoto. Energiegeladen bewegte sich der Rapper in seinem Wirkungsbereich, der während der gesamten Liveshow mit Licht, Lasern und dichten Nebelschwaden inszeniert wurde. Die Setlist bot reichlich neues Material, aber auch ältere Hits kamen nicht zu kurz. Für alle Marsi-Fans und die, die es an diesem Abend noch werden wollten, gab es den Sound aus fast zwei Jahrzehnten Marsimoto-Schaffensgeschichte auf die Ohren.
Insgesamt knapp zwei Stunden lang zelebrierte Marsimoto seine Karriere, die vor 18 Jahren mit dem Debütalbum „Halloziehnation“ begann. Weitere Alben wie „Zu zweit allein“, „Grüner Samt“ und „Ring der Nebelungen“ und „Verde“ folgten, jedes davon ein weiterer Schritt in der künstlerischen Evolution. Sein neuestes Werk „Keine Intelligenz“ wurde in diesem Jahr veröffentlicht und fügte der Setlist frische Tracks hinzu, die das Publikum begeisterten.
Was dieses Konzert so besonders machte, war die Mischung aus Nostalgie und Neuerfindung. Marsimoto schaffte es, die Essenz seiner Musik in einer spektakulären Show zu präsentieren, die sowohl visuell als auch akustisch beeindruckte. Die Fans feierten jeden Song, von den psychedelischen Klängen bis zu den kritischen und oft humorvollen Texten, die Marsimoto auszeichnen. Die Licht- und Lasershow verstärkte die surrealen und träumerischen Elemente seiner Musik, während der allgegenwärtige grüne Nebel das Publikum in eine andere Welt entführte.
Marten Laciny hat als Marteria, aber vor allem auch mit seinem Alter Ego zahlreiche Gold- und Platin-Auszeichnungen für seine Studioalben erhalten und große Hallen sowie Festival-Locations gefüllt. Auch das heimatliche Rostocker Fußballstadion war Teil seiner Erfolge. Doch als Marsimoto zeigte er in Hannover, dass seine experimentelle Seite ebenso viele Fans begeistert.
Der Abschied von Marsimoto ist ein Ende einer Ära, aber auch ein Versprechen, dass die Musik und die Botschaften weiterleben werden. Für die Fans im Capitol war dieser Abend ein unvergessliches Erlebnis, voller Emotionen und Erinnerungen, die noch lange nachhallen werden. Wer die Chance hatte, Marsimoto live zu erleben, wird diesen Abend als einen der Höhepunkte der deutschen Hip-Hop-Geschichte in Erinnerung behalten.