Machine Head in München: Metal-Giganten zelebrieren 25. Jubiläum des Debütalbums


Machine Head in München 2019
Konzert eines Metal-Schwergewichts: Machine Head spielten am Dienstagabend im Zenith München. (Bild: stagr / Mike Kunz)

Irgendwie kommt man sich alt vor. Überall sieht man derzeit Jubiläen á la „20 Jahre Album“ hier, „25 th Anniversary“ da und man weiß noch sehr genau, wie man die Alben damals in seinem Plattenladen des Vertrauens gekauft und anschließend rauf und runter gehört hat. So ist es mir natürlich auch mit dem Machine Head-Album „Burn My Eyes“ ergangen, das vor genau 25 Jahren der Feder der Oaklander Band entsprungen ist. Ich erinnere mich noch als sei es erst gewesen, wie ich das erste Mal das Video zu „Davidian“ auf Headbangers Ball gesehen habe. Für mich war dieses Album damals ein absoluter Game Changer. Und der danach folgende Erfolg der Gruppe hat dies nur noch bestätigt. Das Interesse der Fanbase ist natürlich schnell geweckt gewesen, als nun Machine Head ihre „Anniversary Tour“ mit Dreiviertel des Original Line-ups angekündigt haben. Die Kulturhalle Zenith platzt am Dienstagabend aus allen Nähten, als sich Machine Head in München die Ehre geben.

Die „Burn My Eyes Anniversary Tour“ schließt am Dienstagabend ihre Deutschlandkonzerte für dieses Jahr im Münchener Zenith ab. Punkt 20:00 Uhr beginnt das Intro zu „Imperium“. Sofort sind die bekannten Machine F’N Head-Rufe zu hören. Frontmann Robb Flynn betritt die Bühne gefolgt von der restlichen Band. Der erste Teil der Show geht los. Hier spielt die Band zwei Stunden lang Songs aus den Alben, die nach „Burn My Eyes“ kamen. Und das sind mittlerweile auch stattliche 9 Studioalben, aus denen Herr Flynn und seine Mannen wählen können. Dem Publikum werden Songs wie „Now we die“, „Bulldozer“, „The Blood The Sweat The Tears“, „Ten Ton Hammer“ und „From This Day“ regelrecht um die Ohren gehauen. Immer wieder fordert der Sänger das Publikum zum „Headbang M’s“ auf und immer wenn es kurz ruhig auf der Bühne ist, ertönen die Machine F’N Head-Rufe. Die Stimmung ist ausgelassen. Überall sieht man Headbanger und ab dem vierten Song legen auch die ersten Crowd Surfer los.

Nach dem Song „Aesthetics Of Hate“, der Vinnie Paul und Dimebag gewidmet ist, gibt es eine kleine Ansprache vom Machine Head-Chef persönlich bezüglich der ganzen Kommentare zum neuen Song „Do or Die“ – der im Netz etwas für Aufsehen gesorgt hat. In gewohnter Manier erklärt Flynn, das ihn alle Hater mal gerne haben können und es nur auf das hier ankommt: Leute, die für die Musik hier sind und nun seit mittlerweile 25 Jahren Machine Head die Treue halten. Weiter geht es mit the „Darkness Within“. Die „neuen“ Mitglieder Matt Alston (Drums) und Waclaw „Vogg“ Kieltyka (Gitarre) fügen sich hervorragend ins Bandgefüge ein und verstehen natürlich ihr Handwerk.

„Halo“ beendet den ersten Teil der Show standesgemäß mit einem Konfettiregen. Es folgt eine kurze 10-minütige Umbaupause, die vom Intro des „Burn My Eyes“-Sets beendet wird. „Real Eyes, Realize, Real Lies“ bringt jetzt Dreiviertel des Orginal „Burn My Eyes“-Line-ups auf die Bühne. Schlagzeuger Chris ist der Erste, der auf der Bühne erscheint. Gefolgt von Logan Mader, Jared MacEachern und Flynn. Das Publikum im Münchener Zenith weiß, was jetzt auf sie zukommt! „Let Freedom Ring With A Shotgun Blast.“ – „Davidian“, der Opener vom „Burn My Eyes“-Album wird gnadenlos dem Publikum vor geballert. Der Saal kocht. Und das liegt nicht nur an der jetzt auch gezündeten Pyrotechnik. „Old, A Thousand Lies“ und „None But My Own“ folgen. Basser Jared fordert immer wieder die Zuschauer auf, ihre Handys wegzulegen und sich lieber die Show anzusehen. Hat leider nicht so viel gebracht. Ist heutzutage nun mal leider so. „The Rage To Overcome“ und „Death Church“ legen nochmal eine Schippe oben drauf. Immer wieder die Aufforderung Headbang MF’s.

Die restlichen Songs vom „Burn My Eyes“-Album geben den Zuschauern dann den Rest und nach knappen drei Stunden geballtem Metalsound ist die Show zu Ende. Die Band verabschiedet sich und das Zenith leert sich gemächlich. Wo auch immer man hinschaut – man blickt in zufriedene, verschwitzte Gesichter.

Man kann von Gründungsmitglied Robb Flynn und seiner persönlichen Einstellung halten was man will, aber er ist DER geborene Frontmann und Machine Head sind immer, egal mit welchem Programm oder welcher Setlist, eine absolute Macht in der Livemusik. Die neuen Deutschlandtermine für die Tour im nächsten Jahr wurden auch schon angekündigt und ich kann jedem Metalfan ihre Konzerte nur ans Herz legen!

25th Anniversary Tour 2020

Machine Head – Burn My Eyes

Dienstag, 5. Mai 2020 = Ludwigsburg, MHP Arena = Tickets
Mittwoch, 6. Mai 2020 = Wiesbaden, Schlachthof = Tickets
Freitag, 8. Mai 2020 = Hannover, Swiss Life Hall = Tickets
Montag, 1. Juni 2020 = Hamburg, Große Freiheit = Tickets

Setlist – Machine Head in München 2019

Diary of Madam
1. Imperium
2. Clenching the Fists of Dissent
3. Now We Die
4. Bulldozer
5. The Blood, the Sweat, the Tears
6. Locust
7. Killers & Kings
8. I Am Hell
9. Aesthetics of Hate
10. Guitar Solo
11. Darkness Within
12. Catharsis
13. From This Day
14. Ten Ton Hammer
15. Is There Anybody Out There?
16. Halo

Burn My Eyes
Real Eyes, Realize, Real Lies
17. Davidian
18. Old
19. A Thousand Lies
20. None but My Own
21. The Rage to Overcome
22. Death Church
23. A Nation on Fire
24. Blood for Blood
25. I’m Your God Now
26. Fast as a Shark
27. Block