Little Mix erobern Mädchenherzen in Düsseldorf


Es ist noch keine Woche her, dass tragische Bilder aus Manchester um die Welt gingen. Geschehnisse, die jedem regelmäßigen Konzertbesucher ein mulmiges Gefühl verpassen. Geschehnisse, die aber auch sicherlich viele Eltern unruhig werden lassen im Hinblick auf das Konzert von Little Mix in Düsseldorf. Die Fanbase zwischen den vier jungen Damen aus England und der US-Sängerin Ariana Grande überschneidet sich deutlich, weshalb es auch nicht verwundert, dass das Quartett gerade erst mit dem Superstar in den USA auf Tournee war. An der Halle ist auf den ersten Blick allerdings nichts davon zu spüren. Schon lang vor dem Einlassbeginn werden die Schlangen rund um die Mitsubishi Electric Halle immer länger und die Stimmung unter den jungen Mädchen ist überwiegend gut und positiv angespannt. Erst auf den zweiten Blick ist zu erkennen, dass die Sicherheit an der Halle deutlich aufgestockt ist: Ein klares Aufgebot an Sicherheitskräften betreut die drei Schlangen, von denen sich eine weit über die Siegburger Straße zieht. Und auch Sprengstoffspürhunde sind im Einsatz. Es wird nichts dem Zufall überlassen und das ist auch gut so. Schließlich sollen wir alle weiterhin ohne Angst auf Konzerte gehen können.

THE VAMPS

Den musikalischen Anfang machen The Vamps aus Großbritannien. Das Quartett wird lautstark begrüßt. Dass sich unter den Little Mix Fans eine deutliche Fanbase der vier Jungs versteckt, wird nicht nur am Kreischpegel, sondern auch an der Textsicherheit des Publikums deutlich. Das gefällt den Musikern natürlich, die mit viel Elan über die große Bühne fegen. Vor allem Frontmann Bradley Simpson hat die Mädels schnell um den sprichwörtlichen kleinen Finger gewickelt. Ihren Job als Support machen die Künstler sichtlich gut, das Publikum ist heiß.


LITTLE MIX

Little Mix lassen dann allerdings einen Moment auf sich warten bevor das Hallenlicht erlischt und der Zuschauerraum ein Meer aus Handybildschirmen und blinkenden Little Mix-Hasenohren verwandelt. Schon das Videointro, bei dem Jessica Louise Nelson, Leigh-Anne Pinnock, Jade Amelia Thirlwall und Perrie Louise Edwards nur als Shilouetten am Bühnenrand zu sehen sind. Die folgenden 70 Minuten sind ein sprichwörtliches Feuerwerk, denn die vier Sängerinnen und ihre Tänzer wirbeln fast ohne Pause über die Bühne. Schon im zweiten Song ist auch Pyro im Einsatz und auch Konfetti darf im Verlauf nicht fehlen. Ruhig wird es eigentlich nur selten, doch genau diese Momente sind es, die zeigen, was die vier Sängerinnen wirklich drauf haben. A Capella und ganz ruhig können ihre Stimmen erst so richtig wirken. So sorgt „Secret Love Song, Pt. II“ für einen Gänsehautmoment – nicht nur für die anwesende LGBT-Community im Publikum. Die Halle verwandelt sich in ein Meer aus Herzen, Plakaten und Lichtern als die Sängerinnen den Song anstimmen. Ansonsten beläuft sich die Kommunikation mit dem Publikum auf allgemeinen Smalltalk und kleinere Mitsingspielchen – zu den Geschehnissen in Manchester fällt kein Wort. Die Fans stört das genauso wenig wie die mit 70 Minuten doch recht knappe Spielzeit. Sie singen voller Begeisterung jeden Song mit und tanzen nicht minder Schrittsicher auch die passenden Choreographien dazu.

So ist die Popwelt genauso heil wie sie es immer ist: pünktlich um viertel vor zehn dürfen die vor der Halle wartenden Eltern ihre begeisterten Teenies in Empfang nehmen. Davor gab es noch zwei Zugaben, für die sie nicht einmal in entsprechende Sprechchöre verfallen mussten. Die Augen glitzern immer noch und die Hasenöhrchen blinken passend im Sonnenuntergang weiter wie ein Regenbogen. Little Mix machen eindeutig alles richtig.

Setlist – Little Mix – Köln 2017

1. Power
2. Black Magic3
3. Salute
4. Down & Dirty
5. F.U.
6. Hair
7. Your Love
8. Secret Love Song, Pt. II
9. No More Sad Songs
10. You Gotta Not
11. Wings
12. Touch

Encore:
13. Nobody Like You
12. Shout Out to My Ex