90er Jahre Britpop-Legende Liam Gallagher in Berlin

Mit der legendären Band Oasis ist Liam Gallagher Neunzigerjahre Jahren zum Superstar geworden. Gemeinsam mit seinem Bruder Noel hat er unvergessene Songs wie „Whatever“ (1994), „Wonderwall“ (1995), „Don’t Look Back in Anger“ (1996) geschrieben und die Band verkaufte 80 Millionen Platten weltweit. Genauso legendär wie Oasis selbst ist leider auch der Bruderzwist zwischen Liam und Noel geworden, die ihre Streitigkeiten über sensationsgetriebene Medien austrugen. Das alles mündete im Jahr 2009 letztlich im Ausstieg Noel Gallaghers – Oasis wurde (Musik-)geschichte.

Für alle ehemaligen Oasis-Fans und alle, die auf typische rockige Britpop-Beats abfahren, präsentiert Liam Gallagher seine neue Meisterwerke vom im September erscheinenden Zweitalbum „„Why Me? Why Not“  sowie etliche Oasis Hits – und das im Februar 2020 im Rahmen von vier Shows in Hamburg, Köln, Berlin und München. Das Berliner Tempodrom nahe des Potsdamer Platzes ist die Konzert-Location für die Show am Dienstagabend, den 11. Februar 2020. Gefühlt die halbe Location ist heute voll besetzt mit mit hörbar englischsprachigen Fans, kein Wunder eigentlich, denn Flüge aus UK nach Berlin kosten mittlerweile ja nicht mehr all zu viel.

Twisted Wheel

Vor dem Backstage-Eingang warten noch jede Menge Fans, die hoffen, Liam Gallagher zumindest noch einmal kurz zu Gesicht zu bekommen. Derweil ist die Bühne im Innenraum nun erstmal für die Vorband bereit. Twisted Wheel sind eine junge Indie-Rockband aus Greater Manchester in England. Im Jahr 2007 besteht die Band aus Frontmann und Sänger Jonny Brown sowie den drei Bandkollegen Ben Warwick, Harry Lavin und Ben Robinson. Gallagher gilt als treuer Unterstützer, seitdem die Band zum ersten Mal in Erscheinung getreten ist. Sie haben auf ihrer letzten Tour 2009 sogar die Warmup-Shows für Oasis gemacht. Mit ihrem geplanten, neuen Album „Satisfying the Ritual“ (VÖ März 2020) sind sie nun am Start und spielen mit jeder Menge Energie ihren britischen Rock’n’Roll. Songs wie „You Stole The Sun“, „She’s a Weapon“ und „Lucy The Castle“ kommen bei Publikum richtig gut an und werden teilweise sogar mitgesungen.

Twisted Wheel  in Berlin | Tempodrom

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(Bild: stagr / Adina Scharfenberg)

Liam Gallagher

Jetzt geht es endlich los. Das Stroboskoplicht flackert wild als Liam Gallagher im weißen Gewand überpünktlich die Bühne betritt. Von Anfang will es mit dem Sound nicht so recht klappen. Blechernd und scheppern klingt es, so dass selbst Gallagher wenig begeistert ist. Schade, die aktuelle Tournee steht nicht unter dem besten Stern, seit der ehemalige Oasis-Sänger vor wenigen Tagen sogar seine Show in Hamburg abbrechen musste, weil er erkältungsbedingt unter starken Stimmproblemen litt. Berlin freut sich zumindest darüber, dass ihr Idol heute hier ist und singen kann. Die neunköpfige Band ist in guter Form, alte Oasis Hymnen und nagelneue Solo-Nummer spielen sie souverän herunter, während der Hauptakteur des Abends rotzig ins Mikro brüllt. Gekonntert wird im Saal in voller Lautstärke mit einem großen und textsicheren Fanchor.

Mit seinem Debütalbum „As You Were“ (2017) hat sich Gallagher – nach einigen musikalischen Fehlversuchen – endlich vom großen Oasis-Schatten gelöst. Großartige Liveauftritte wie der beim Lollapaollza Berlin im letzten Jahr geben Hoffnung, dass es mit dem Erfolg so weitergeht. Beim Berliner Konzert im Temprodrom untermalt Liam seinen Status als ungebrochen-beliebter Rockstar. Und die Vorfreude ist groß, dass am 20. September diesen Jahres endlich mit „Why Me? Why Not“ das zweite Solo-Werk von ihm erscheint.

Liam Gallagher in Berlin | Tempodrom

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(Bild: stagr / Adina Scharfenberg)