Der Karneval ist in der Stadt. Ok, nicht der Große wie in Rio, aber immerhin der “Summer Carnival”. So heißt nämlich die aktuelle Tour der US-amerikanischen Sängerin P!NK, welche sie bereits letztes Jahr sehr erfolgreich, u. a. auch in Deutschland, schon präsentierte. Aufgrund der enorm großen Nachfrage wurde die Tour nun auch auf 2024 ausgedehnt und so führt der Weg der 44-jährigen Sängerin sie nun nach Leipzig in die Red Bull Arena, welche mit rund 44.000 verkauften Tickets als ausverkauft gilt.
Die Show beginnt pünktlich 20 Uhr und ist in vier Blöcke aufgeteilt. Direkt der erste Block startet mit akrobatischer und tänzerischer Höchstleistung. Beim ersten Lied “Get The Party Started” taucht P!NK in luftiger Höhe über der Bühne auf, schaut durch einen gigantischen Mund und schwingt sich dann hinab zu ihren Tänzern. “Raise Your Glass” ist ebenso dynamisch in der Performance. Vor “Just Like A Pill”, dem vierten Lied des Abends, begrüßt die Sängerin endlich das Publikum, das langsam aber sicher auftaut. Lautstark wird ein Hit nach dem anderen mitgesungen, so auch “What About Us”, bei dessen Dance Remix die Bässe durch die Arena dröhnen.
Im zweiten Block des Abends ist der Fokus noch mehr auf der Musik als im ersten Block, was mir persönlich etwas besser gefällt. Es gibt fast keine tänzerischen Einlagen. Fast, weil sie bei der Seilakrobatik bei “Turbulence” von einem Tänzer unterstützt wird. So langsam kommt P!NK in Plauderlaune. Mit ihrem Pianisten spielt sie das allabendliche “guess that tune”-Spiel, bei dem sie das von ihm gespielte Lied erraten muss. Sie gewinnt (es ist “Lost Cause”) und bekommt Süßigkeiten dafür, welche sie, anders als zu Hause, ganz für sich allein hat auf der Bühne. Eine Süßigkeit ist so sauer, dass sie es nicht schafft, diese komplett zu essen. P!NK erzählt weiter, dass ihr Mann an diesem Abend Geburtstag hat und sie dankt ihm für seine Unterstützung. Dann setzt sich die Sängerin selbst an den Flügel und spielt “Make You Feel My Love” von Bob Dylan. Auf den Leinwänden neben der Bühne werden Pärchen aus dem Publikum eingeblendet, aber auch Familien (Mutter & Tochter). Es folgen Ihre Hits “Just Give Me A Reason” und “F**kin‘ Perfect”.
Der dritte Block beginnt dann auch erst einmal etwas ruhiger mit einer akustischen Version von “Please Don’t Leave Me” und “Don’t Let Me Get Me”. P!NK zeigt sich sehr Fan-nah, albert mit dem Publikum herum und nimmt allerlei Geschenke entgegen und signiert Bilder. Ein handgezeichnetes Bild, welches sie auf der Bühne und im Himmel über ihr ihre 2007 verstorbene Bulldogge “Elvis” zeigt, berührt sie sehr. Die Sängerin taut immer weiter auf und fühlt sich sichtbar wohl in Leipzig. “When I Get There”, welches ihrem Vater gewidmet ist, wird ebenfalls in akustischer Version gespielt. Mit “I Am Here” wird es dann aber auch wieder schnell tanzbarer. Die Stimmung ist am Kochen, viele tanzen und singen und genießen diesen wunderschönen lauen Sommerabend. Spätestens bei dem 4 Non Blondes-Klassiker “What’s Up” bleibt wohl niemand mehr sitzen. Das ganze Stadion singt den Refrain lautstark mit.
Der vierte und letzte Block ist wieder etwas actiongeladener. Direkt bei “Try” schwebt die Sängerin wieder über der Bühne, nur von Seilen gehalten in einer Art Käfig. Immer mehr Tänzer kommen dazu. Ein gelungener Konzertabend wäre nichts ohne die Band, die Tänzer und die gesamte Crew. All diesen Menschen dankt P!NK bei den Songs “Blow Me (One Last Kiss) und “Never Gonna Not Dance Again”. Das große Finale wird dann durch eine erweiterte Version ihres großen Hits “So What” eingeleitet, während P!NK durch das komplette Stadion schwebt. So ist sie all ihren Fans nochmal etwas näher. Für viele ist das ein wirklich wunderbarer Abschluss dieses rund zweistündigen Konzertes. Gekrönt wird es dann nur noch von einem Feuerwerk.
Setlist – Pink in Leipzig 2024
– Block 1 –
Get the Party Started
Raise Your Glass
Who Knew
Just Like a Pill
What About Us
– Block 2 –
Turbulence
Lost Cause (Snippet als Teil des “guess that tune”-Spiels)
Make You Feel My Love
Just Give Me a Reason
F**kin‘ Perfect
Just Like Fire / Heartbreaker
– Block 3 –
Please Don’t Leave Me
Don’t Let Me Get Me
When I Get There
I Am Here
What’s Up?
– Block 4 –
Try
Trustfall
Blow Me (One Last Kiss)
Never Gonna Not Dance Again
Zugabe
So What