Kvelertak (Kuh-vell-er-tack) is a band from Norway that plays rock music


Kvelertak / Nattesfert-Tour 2016 / Markthalle Hamburg
(Bild: stagr / Mark Carstens)

So steht es zumindest auf der offiziellen Website der norwegischen Metal-Band, die seit November durch Europa reiste und am Sonntag Abend ihre „Nattesferd“-Tour 2016 in der Markthalle in Hamburg beendet hat. „Nattesferd“ ist das neue Album von Kvelertak und bedeutet auf deutsch “Nachtreise”, was ja gleichzeitig auch ein passender Titel für eine Winter-Tournee ist. Und überhaupt bemüht man sehr oft den norwegisch-deutsch-Übersetzer, wenn man sich mit der Band auseinandersetzt, die alle ihre Songs auf Norwegisch singt.

Doch bevor Kvelertak am auf die Bühne kamen, heizten Skeletonwitch die Markthalle ein. Und jeder der schon mal in der Markthalle war, weiß, dass „aufheizen“ wörtlich zu nehmen war. Denn wie jedes Mal verwandelte sich der Saal mit einer Kapazität von knapp 1.000 Zuschauern in eine kleine Sauna, sobald er sich zum Konzertauftakt gefüllt hatte. Die Trash-Metalband aus Athen (Ohio/USA, nicht Griechenland) gab sofort Vollgas, spielte fünf Stücke ohne Pause bevor ein kurzes „Danke“ ans Publikum gerichtet wurde und machte danach nur noch zwei kurze Unterbrechungen wo sie der Crew und den Fans dankten. So stopften sie ingesamt 12 Songs in ihren 50-minütigen Auftritt. Leider war der Gesang, oder besser gesagt die Mischung aus Black-Metal-Kreischen und tiefem Growling von Frontmann Chance Garnett, zu leise abgemischt. Oder die Doublekick von Schlagzeuger Derrick Nau zu laut, so dass die anderen Instrumente soweit aufgedreht werden mussten, dass der Gesang dagegen verlor. Schade, denn das Publikum und vor allem Chance Garett selbst, hätte für seinen energiegeladenen Auftritt einen besseren Sound verdient.

Bildergalerie: So war SKELETONWITCH live

Nach einer kurzen Umbau-Pause war dann endlich Zeit für Kvelartak. Der Auftakt war mystisch, zu „Dendrofil For Yggdrasil“ (frei übersetzt: Baumfetisch für den Weltenbaum) kam Frontmann Erlend Hjelvik mit einer leuchtenden Eulen-Maske auf die schwarzlicht-geflutete Bühne und eröffnete den Auftritt mit ruhigen Bewegungen, starken Posen und laut geschrienem Gesang zu schnellen Gitarren-Riffs. Kaum war die Maske nach dem ersten Song abgesetzt, war es vorbei mit der Mystik.

Bildergalerie: So war KVELERTAK live

Wirbelnde und in die Luft geworfene Gitarren, Bandmitglieder die immer wieder gerne auf die Lautsprecherboxen kletterten, synchrone Air-Kicks von der ganzen Besetzung und nicht zuletzt ein stagedivender und crowdsurfender Gitarrist erinnerten von der Bühnenshow eher an australische Hardrocker à la Angus Young (AC/DC) oder Joel O’Keefe (Airbourne) als an nordische Blackmetal-Bands mit mystischen Artworks auf ihren Alben-Covers. Die Band hatte offenbar viel Spass auf der Bühne, und das Publikum ließ sich davon anstecken und mitreißen. Es wurde gemoshed, gebanged, mitgegröhlt, und zahlreiche Crowdsurfer sorgten dafür, dass die Security sich nicht langweilte. Zum großen Finale kamen auch die Jungs von Skeletonwitch auf die Bühne um Kvelartak bei „Utrydd dei svake“ (keine Ahnung was das heißt) zu unterstützen, so dass sich die Bandmitglieder mit einer Bierdusche über dem Publikum und sich selbst gebührend verabschieden konnten.

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