Korn in Hannover: Nu-Metal-Beben aus Nostalgie, Wucht und Emotionen


Korn in Hannover 2025
Am Dienstag, den 3. Juni 2025 gaben Korn in Hannover ein Konzert. (Bild: Rüdiger Knuth)

Am Dienstag, den 3. Juni 2025, hat Korn die ZAG Arena in Hannover kurzerhand in ein Beben aus Bass, Riffs und roher Emotion verwandelt. Die Nu-Metal-Ikonen aus Bakersfield, Kalifornien, haben gezeigt, dass sie auch nach über 30 Jahren Bandgeschichte noch lange nicht zum alten Eisen gehören – im Gegenteil: Sie klingen so hungrig wie eh und je. Mit einer Setlist, die gekonnt Klassiker wie „Freak on a Leash“ oder „Blind“ mit neueren Tracks aus ihrem aktuellen Album Requiem (2022) kombinierte, zogen sie das Publikum von der ersten Minute an in ihren Bann.

Jonathan Davis, der Mann mit dem unverwechselbaren Gesang zwischen Flüstern, Schreien und Seelenschmerz, brachte mit seinem ikonischen Dudelsack bei „Shoots and Ladders“ Gänsehaut-Momente auf die Bühne – ganz große Kunst. An seiner Seite: die Gitarren-Front mit James „Munky“ Shaffer und Brian „Head“ Welch, die wie eh und je mit tief gestimmten Riffs und krachenden Hooks die Halle erbeben ließen. Fieldy am Bass sorgt weiter für die berühmt-berüchtigten, pumpenden Grooves, während Ray Luzier am Schlagzeug mit seiner Präzision und Power den Laden zusammenhält – ein echtes Groove-Monster.

Besonders stark: Die emotionale Intensität bei Songs wie „Start the Healing“, die live nochmal eine ganz andere Wucht entfalten – kein Wunder, dass Requiem von vielen als Comeback zu alter Größe gefeiert wird. Die Show in Hannover war Teil der aktuellen „Requiem Tour“, die Korn durch Europa führt – und es war nicht weniger als ein Beweis dafür, warum diese Band auch 2025 noch zur Speerspitze des Alternative Metal gehört.

Wer den Abend verpasst hat, darf hoffen: Korn arbeiten zwar an neuem Material, aber ein neues Album ist noch in der Mache. Bis dahin bleibt ein Fazit: Korn liefern live ein Erlebnis, das einem musikalischen Orkan gleicht – laut, intensiv, mitreißend. Wer nicht dabei war, hat definitiv was verpasst.