Freitag, 17. Oktober 2025, ZAG Arena – Hannover im Glitzerfieber. Die Halle war gut gefüllt, die Stimmung elektrisiert. Katy Perry betrat nicht einfach nur die Bühne, mitten in der Halle kam sie in einem übergroßen Ring aus der Bühne direkt nach oben. Hier wurde jedenfalls schnell klar: Das wird keine seichte Nostalgie-Show, sondern ein Spektakel mit Anspruch, Humor und visueller Power.
Katy Perry ist seit Jahren eine feste Größe im Pop-Universum – und das nicht nur, weil sie Chart-Rekorde bricht. Ihre Musik lebt von melodischen Ohrwürmern, die sofort hängen bleiben („California Gurls“, „Teenage Dream“, „Roar“) und dennoch Tiefe besitzen. Ihre Texte kreisen um Selbstbehauptung, Liebe, Identität und Empowerment, und sie verpackt all das mit einem Augenzwinkern. Perry ist keine unnahbare Pop-Ikone, sondern wirkt wie die gute Freundin, die zufällig eine Lasershow mitgebracht hat. Und diese Produktion – eine Symbiose aus Kostümen, Choreografie, Bühne, Licht und Effekten – macht jedes Konzert zu einem Erlebnis für alle Sinne.
Ihr Weg an die Spitze liest sich wie ein Pop-Lehrbuch: Mit „I Kissed a Girl“ schaffte sie den internationalen Durchbruch, Teenage Dream katapultierte sie mit mehreren Nummer-1-Singles in den Pop-Olymp, und „Firework“, „Dark Horse“ oder „Roar“ sind längst zu globalen Hymnen geworden. Dazwischen wagte sie stilistische Ausflüge, feilte an Konzepten und blieb damit relevant – weil sie nie stehen blieb.
Becky Hill
Im Vorprogramm sorgte Becky Hill aus England für den perfekten musikalischen Auftakt. Die britische Sängerin, bekannt für ihre energiegeladenen Dance-Hymnen und ihre markante Stimme, brachte die ZAG Arena schon früh in Bewegung. Mit Tracks wie “Remember”, “My Heart Goes (La Di Da)” und “Crazy What Love Can Do” verwandelte sie den Saal in eine Mischung aus Club und Festival. Hill lieferte eine Show, die genauso professionell wie sympathisch wirkte. Besonders beeindruckend war ihre Stimmkraft – rau, direkt und doch klar, wie gemacht für große Räume. Zwischen den Songs zeigte sie typisch britischen Humor, plauderte charmant mit dem Publikum und gewann die Menge mühelos für sich. Als sie schließlich die Bühne für Katy Perry freigab, hatte sie das Publikum bereits in Tanz- und Feierlaune versetzt – ein Vorprogramm, das mehr war als bloß Aufwärmen: Es war ein Statement für starken, modernen Pop.
Katy Perry
Aktuell tourt Perry mit ihrem aktuellen Album „143“ (erschienen im September 2024) auf der „The Lifetimes“-Tour. Und diese Tour ist alles andere als ein Best-of-Durchlauf: Neue Songs treffen auf Klassiker, poppig-futuristische Klangflächen auf intime Momente.
Das Konzert in Hannover war ein Paradebeispiel für die perfekte Mischung aus Spektakel und Substanz. Die Bühne wirkte wie eine digitale Traumwelt, in der Perry als Hauptfigur durch verschiedene Fantasien tanzte – mal akrobatisch, mal ganz reduziert. Die Balance zwischen alten Hits und neuen Songs stimmte, das Publikum bekam beides – Erinnerungen und Neugier. Trotz der Größe der Arena blieb Nähe spürbar: Katy plauderte, scherzte, band Fans ein – als sie z. B. ein extra aus Brasilien angereistes Paar auf die Bühne holte, die sich dort das Ja-Wort geben konnten. Katy spielte dann extra für die beiden den Song „Doubel Rainbow“.
Stimmlich zeigte sie sich in Bestform – kein Playback-Glanz, sondern echte Performance. Zwischen Laserregen und Konfettikanone blitzten auch emotionale Momente auf, in denen man kurz innehalten wollte, bevor der nächste Beat wieder alles mitriss.
Dieses Konzert war kein gewöhnlicher Pop-Abend, sondern ein Erlebnis, das zeigte, warum Katy Perry immer noch zu den größten Live-Acts gehört: Sie liefert Herz, Humor und Hochglanz – in genau der richtigen Dosis. Wer dabei war, ging mit Ohrwürmern, leuchtenden Augen und dem Gefühl nach Hause, einen Abend im ganz eigenen Perry-Universum erlebt zu haben.





































