Kasabian in Hamburg – Der Wolf im Discofox-Fell


Wild, nackt, brutal. Was für ein Empfang. Slaves als Support von Kasabian, begrüßt mich mit Geräuschen – lauten Geräuschen. Zu einem Fototermin kommt es für mich heute leider nicht. Zu viel Verkehr auf Hamburgs Straßen.

Hallo Tom, Sergio, Ian und Chris, ihr seht gut aus! Und das schon immer. Kasabian ist einfach eine Band mit Geschmack. Ihr Haus- und Hof-Fotograf ist Neil Bedford. Einer der wirklich guten, upcoming Modefotografen. Ihre sechs Alben-Cover sind immer ein wenig cooler als der derzeitige Trend. Und Toms weiße FCOL-TOUR-JACKE ist so hot, die bekommt man nicht mal für viel Geld im Merchandise.

Heute darf ich die Fashionista-Entertainer ablichten und lasse mich von ihrem derzeitigen Design inspirieren. „Wow, you’re telling me about this, I’ll tell you about that. Stop talking shit, you’ll walk into another trap.“ – „Ill RAY“ ist der erste Song ihres aktuellen Sets. Rockig genug für die alten Fans und poppig genug für die Neuen.

Eines ist klar: heute lernt jeder noch so hartnäckige Rocker Discofox. Die großen Tränen hinter der Bühne stehen vielleicht für eben diesen Abschied aus der schwammigen, schmutzigen und grandiosen Synthy-Rock-Zeit. Aber Kasabian können ihre Songs entspannt aus sechs Alben wählen und lassen die Hamburger nicht allein in der Disco stehen. „Bumblebeee“, „Underdog“, „L.S.F.“ und auch „Vlad the Impaler“ sorgen für die richtige Dosis Speed.

Vor. Zurück. Bier. Schwitz. Schwitz. Smile und Hände hoch! Auf und ab. „Dankeschöööääännnn Hamburg!“. Love, louder, clap, clap, clap. „You are all Psychos“, I am in love with a psycho. Discofox. Discofox. 1, 2, 3, 4. Wasted. Schunkel. Schunkel. Hit me! Harder! Germany! Are you fucking allright? Türlich, türlich, sicher digga! I work it like a treat. Bis auf Sergio sind nun alle von der Bühne verschwunden und der eingängige Sound von „Treat“ bringt die Nordlichter in Trance.

Die Fans sind auf ihre Kosten gekommen. Die After-Work- und Geschäftsführer-Fraktion ebenfalls. Das Publikum war extrem gemischt und reichte vom Teenie bis zur Granny. Leider war die Halle nicht ausverkauft und die Stimmung nur im vorderen Bereich so richtig packend. Die zurückhaltende Stimmung auf der Tribüne lag aber weder an Kasabian, noch an der Halloween-Kater-Stimmung der Fans. Schuld war anscheinend das offizielle Tanzverbot auf den hinteren Rängen.

Das neue Kasabian-Album gibt es z. B. bei Amazon:
Audio-CD „For Crying Out Loud oder MP3-Download „For Crying Out Loud