Eine lange Schlange aus überwiegend weiblichen Fans bildete sich am Dienstagabend vor dem Velodrom in Berlin. Schließlich war der schnittige R&B- und Pop-Sänger Jason Derulo aus Amerika zu Gast. Was direkt aufgefallen ist: Auch eine beachtliche Menge an Elternteilen waren teil der Schlange – ob freiwillig oder nicht, war den Gesichtern doch teilweise recht schnell anzumerken. Der 1989 in Florida geborene Radio-Star hatte aber auch noch Unterstützung dabei.
Den Anfang machten LZ7, die wahrlich einen schweren Einstieg hatten. Nur eine Handvoll Fans tummelten sich vor der Bühne und ließen sich auch nur schwer beeindrucken. LZ7 ist eine Elektro-Dance Band aus Manchester, die wirklich all ihre Energie in diesen Auftritt gelegt haben. Leider aber mit eher mäßigem Erfolg. Nach einer Umbauphase betraten die derzeit überall beliebten Zwillinge Marcus und Martinus Gunnarsen aus Norwegen die Bühne, was den ersten wirklich hörbaren Kreischarlam auslöste. Unterstützt wurden die zwei von einer Gruppe Tänzerinnen. Blitzschnell schossen die Handys in die Höhe und es wurde fleißig alles gefilmt, während man nebenbei natürlich immer noch lautstark am kreischen war. Das überwiegend weibliche Publikum war nun nicht mehr zu halten. Etwas ruhiger ging es am Hallenrand zu, wo Mami und Papi abgestellt wurden.
Nach einer erneuten Umbauphase heizte DJ Jae Murphy noch einmal allen so richtig ein und brachte die Halle zum singen, tanzen und ausrasten. Gute zehn bis fünfzehn Minuten donnerte der DJ einen Hit nach dem anderen raus, um die Stimmung zu heben bevor es dann mit Jason weiter gehen sollte. Und der ließ auch nicht mehr lange auf sich warten. Nach einem Countdown lief auf der großen LED-Leinwand im Hintergrund der Bühne ein Video-Einspieler, in dem Jason und ein Löwe zu sehen waren.
Währenddessen hüllte sich die Bühne in geheimnisvolle Nebelschwaden. Und alle warteten auf ihn: Jason Derulo. Plötzlich stand er auf der Bühne. Begleitet wie ein Stammeshäuptling, mit Ledenschürze und Fellumhang, umkreist von einigen weiblichen sowie männlichen Tänzern. Der Fellumhang verschwand fix und gefühlt gab das einigen Damen im Publikum schon den Rest. Kreischalarm und Hysterie, denn er war ja nun halb nackt. Während es am Anfang des Sets doch sehr freizügig von statten ging, zeigte der routinierte Pop-Star eine kleine Modenschau und präsentierte sich immer wieder in neuem Gewand. Gesanglich war an diesem Abend nichts auszusetzen, er lieferte eine grandiose Show und wickelte wortgewandt alle Damen im Publikum mit Witz und Charme um seine Finger.