Imminence in Berlin – Tourabschluss im Bi Nuu


Imminence in Berlin 2020
Am Samstag, den 8. Februar 2020 gaben Imminence im Berliner Bi Nuu ein Konzert. (Bild: stagr / Adina Scharfenberg)

Für den Januar und Februar 2020 hat die schwedische Metalcore-Band aus der Stadt Malmö insgesamt acht Konzerttermine in Deutschland angekündigt, darunter auch einen am zweiten Februarwochenende in der deutschen Hauptstadt. Es ist die letzte Show auf aktueller „Turn The Light On Tour“ zum gleichnamigen, neuen Album. Als Location dient dabei der Berliner Club Bi Nuu am Schlesischen Tor im Szene-Viertel Kreuzberg. Auffallend ist, dass jede Menge Mädels anwesend sind – liegt nicht nur daran, dass die schwedischen Herren optisch was hermachen, ihre Songs liefern herzzereißende Emotionen und Melodien gleichermaßen. Gleich zwei Warm-Up-Shows kann das Publikum an diesem Samstagabend aber erstmal vorab erleben, denn die UKler Acres sind mit am Start genau wie die Metalband The Oklahoma Kid.

The Oklahoma Kid

Die erste Band macht sich bereit, sie kommt aus Rostock/Deutschland. Seit ihrer Gründung im Jahr 2012 hat sich die Band bestehend aus David J. Burtscher, Fred Stölzel, Robert Elfenbein, Tomm Brümmer und Andreas Reinhard in der nationalen Metalszene etabliert. Über den Status eines Geheimtipps sind The Oklahoma Kid eindeutig hinaus, denn im Publikum scheint man die Band direkt zu kennen. Das Quintett ist ebenso gut gelaunt wie die Zuschauer, man bedanken sich zu allererst bei Imminence, das sie Teil dieser genialen Tour sein durften. Und dann explodieren die Jungs regelrecht, es wird noch einmal alles aus den Instrumenten und den Kehlen herausgeholt. Ihr Sound ist abwechslungsreich, die Grundlage klassischer Metalcore vermischt mit verschiedenen Elementen aus Nu-Metal und Post-Hardcore. Trommler David peitscht die Bandkollegen und den Rhythmus nur so voran und Sänger Tomm verpasst mit ungewöhnlich hoher Stimme dem Ganzen einen perfekten Akzent und Wiederkennungswert.

Acres

Weiter geht es mit der Band Acres aus England, die sich im Gerne Post Hardcore bewegt. Im August des letzten Jahres hat die Band ihr Debütalbum „Lonely World“ veröffentlicht. Für Frontmann Ben Lumber und seine Truppe ist es fast wie ein Déjà-vu hier im Bi Nuu zu spielen, denn fast genau vor einem Jahr hat ihr Weg sie bereits einmal in den Berliner Club geführt um hier aufzutreten. Wie die Band selber sagt, treten sie am liebsten in den kleineren Locations auf, wo man eng beieinander ist und einfach mehr Stimmung aufkommt. Und die ist inzwischen schon auf einem guten Level.

Imminence

Nun sind die Hauptakteuren des Abends an der Reihe. Das Bi Nuu ist inzwischen bis auf den letzten Platz gefüllt, kein Wunder denn Imminence gelten als stärkster Newcomer in der europäischen Szene der letzten Jahre. Die Fans der schwedischen Band zappeln allesamt ungeduldig herum. Und dann geht es endlich los. Die vier Musiker von Imminence entern die Bühne um den Saal mit ihren mitreißenden Songs in Schwingung zu bringen. Das gelingt sofort. Vokalist und Violinist Eddie Berg hat sich extra schick gestylt, das kommt bei den Berliner Damen gut an. Nicht lange dauert es, bis der erste kleine Circlepit im Bi Nuu seine Kreise zieht. Ausgelassen zelebrieren Band und Fans den Samstagabend.

Gegründet wurde die Core-Kombo übrigens im Jahr 2009 vom Gitarristen Harald Barret, der sich noch im gleichen Jahr mit Sänger Eddie zusammentat und schon bald sind die Jungs zu Viert gewesen. Mittlerweile hat es zwar zwei Mitgliederwechsel gegeben, aber nunmehr am Bass sind Christian Höijer und an den Drums Peter Hanström. Nach zwei EPs haben Imminence 2014 ihr Debütalbum „I“ veröffentlicht, im Jahr 2017 ist dann das zweite Werk „This Is Goodbye“ erschienen. Im Mai letzten Jahres haben die Schweden mit „Turn The Light On“ das dritte und aktuelle Studioalbum nachgelegt.

Und auch wenn das Live-Set der aktuellen Tour von Songs neuen Albums dominiert wird, das ein oder andere Highlight der Vorgänger-Werke findet sich auch für die Fans der ersten Stunde. Bei der Akustikeinlage in der Mitte des Sets hört man den Fanchor lauter, als die Band. Gänsehaut-Moment. Die raue und schlagkräftige Instrumentation gepaart mit den einzigartigen Melodien und der Violine sind es, die dem gesamten Konzert einen extra feinen Schliff geben – genau wie der fannahe, herzliche Umgang aller Bandmitglieder mit den Besuchern. Da wird am Ende auch nochmal miteinander abgeklatscht und zum Abschied kommen nochmal alle Bands auf die Bühne.

Imminence haben sich schon bei diversen Deutschlandkonzerten als talentierte und vielseitige Metalcore-Band erwiesen, diesen Abend haben sie aber nochmal eine ordentliche Schippe drauf gelegt. Das Quartett aus Schweden hat mit jeder Menge Energie und Spielfreude überzeugt und das Publikum hat sich davon anstecken und mitreißen lassen.

Setlist – Imminence in Berlin 2020

1. Erase
2. Scars
3. Room to Breathe
4. Saturated Soul
5. Lighthouse
6. This Is Goodbye
7. Crawling
8. The Sickness
9. Disconnected
10. Paralyzed

Encore:
11. Death of You
12. Infectious
13. This Is Goodbye