Imany singt für die Große Freiheit


Imany / Große Freiheit 36 Hamburg 2016

Für Imany’s Sommerhit „Don’t be so Shy“ gibt es wohl keinen passenderen Ort als die Hamburger Reeperbahn. Doch die französische Sängerin hat deutlich mehr im Gepäck als knisternde Erotik. Sie verwöhnt ihre Fans in der Große Freiheit 36 mit etwas, das spätestens seit den Beatles einen festen Platz in St. Pauli hat: richtig gute Musik. Neben Bob Dylan nennt sie Tracy Chapman als wichtigen Einfluss für ihre musikalische Arbeit und weckt mit ihrer tiefen, melancholischen Stimme Erinnerungen an die Ikone der 80er Jahre.

Wer den Namen Imany übersetzt, entdeckt sofort Parallelen zu den kraftvollen Inhalten ihrer Songs. Er bedeutet Glaube, Vertrauen und Aufrichtigkeit. Ihr aktuelles Album „The Wrong Kind Of War“ verkörpert diese Eigenschaften in all ihren Facetten. Imany kämpft für Emanzipation und Freiheit und erhebt ihre Stimme für eine gerechtere Welt. 

Bildergalerie: So war IMANY live

Aber Hand aufs Herz: Wie viele Fans sind heute aufgrund ihrer Zusammenarbeit mit den russischen DJs Filatov & Karas hier? Eingängige Disco Beats, Top-Charts-Platzierungen weltweit und ein absolutes Ohrwurm-Potential. Das lockt doch jeden Teenie vor die Bühne. Nö. Es scheint so zu sein, dass für eben diese Zielgruppe noch Plätze eingeplant waren – denn voll war die Freiheit leider nicht.

Wurden die begeisterten Gäste deswegen enttäuscht? Ganz sicher nicht. Imanys Message ist angekommen, sie sah unglaublich gut aus, die Hütte war voller Emotionen und nach diesem Konzert werden sich vielleicht noch mehr Menschen um eine bessere Welt bemühen. Und sei es nur dadurch, „Don’t be so Shy“ nur noch in der Akustik Version abzuspielen.