Am Mittwoch, den 14. August 2024 standen auf der Gilde Parkbühne in Hannover alle Zeichen auf „musical timeshifter“ (New York Times) – es war ein Muss für Musikliebhaber, die lebende Legende Tom Jones live auf der Bühne zu erleben. Der walisische Tiger, wie er liebevoll genannt wird, zeigte den 3.800 Zuschauern eindrucksvoll, warum er seit über sechs Jahrzehnten die Musikszene dominiert und Fans weltweit begeistert. Tom Jones, der mit Klassikern wie „It’s Not Unusual“, „Delilah“ und „Sexbomb“ die Charts stürmte, brachte eine Mischung aus Nostalgie und frischer Energie in die niedersächsische Landeshauptstadt.
Was die Musik von Tom Jones ausmacht, ist seine unverwechselbare, kraftvolle Stimme, die mit seinen 84 Jahren rein gar nichts von ihrer Intensität verloren hat. Seine Fähigkeit, Genres wie Pop, Rock, Soul und sogar Country zu meistern, macht ihn zu einem der vielseitigsten Künstler unserer Zeit. Seit seinen Anfängen in den 1960er Jahren hat Jones nicht nur zahlreiche Hits gelandet, sondern auch eine beeindruckende Sammlung von Auszeichnungen erhalten, darunter einen Grammy und einen Brit Award. Seine Lieder sind nicht nur Ohrwürmer, sondern auch tief in der Popkultur verankert.
Das Konzert in Hannover war ein Fest für die Sinne. Schon beim ersten Song, „I’m Growing Old“ (eine Hommage an Bobby Cole), zog Tom Jones das Publikum in seinen Bann. Die Setlist war eine sorgfältig kuratierte Reise durch seine Karriere, die sowohl alte Klassiker als auch überraschende Coverversionen beinhaltete. Besonders beeindruckend war seine Interpretation von Bob Dylans „Not Dark Yet“, die eine melancholische Tiefe in Jones‘ Stimme offenbarte, die man so nicht erwartet hätte.
Ein absolutes Highlight war die Performance von „What’s New Pussycat?“, bei der das Publikum in einem Chor aus Lachen und Gesang vereint war. Die witzigen Anekdoten, die Jones zwischen den Songs erzählte, verliehen dem Abend eine persönliche Note und zeigten, dass der Sänger nicht nur ein begnadeter Musiker, sondern auch ein charismatischer Entertainer ist. „The Windmills of Your Mind“ (Michel Legrand cover) und „Tower of Song“ (Leonard Cohen cover) bewiesen, dass Jones‘ Stimme auch bei ruhigeren, emotionalen Stücken zu glänzen vermag.
Doch es waren nicht nur die Hits und die Cover, die den Abend unvergesslich machten. Der Mann, der einst als Sexsymbol galt, zeigte sich von seiner reifen, weisen Seite und bewies, dass Alter nichts mit der Fähigkeit zu tun hat, eine Bühne zu beherrschen. Mit „Sexbomb“ brachte er die Menge zum Kochen, während „Delilah“ und „Green Grass of Home“ für Gänsehaut-Momente sorgten. Die Zugaben, darunter „Johnny B. Goode“ (Chuck Berry cover) und „Great Balls of Fire“ (Jerry Lee Lewis cover), waren der krönende Abschluss eines Abends, der noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Tom Jones hat nicht nur eine unvergleichliche Bühnenpräsenz und eine Stimme, die unter die Haut geht, sondern er schafft es auch, eine intime Verbindung mit seinem Publikum herzustellen. Die Gilde Parkbühne bebte vor Energie, als Jones seine größten Hits und ausgewählte Cover zum Besten gab. Es war nicht nur ein Konzert, sondern eine Reise durch die Geschichte der Musik, erzählt von einem der größten Geschichtenerzähler der Branche. Wer die Chance hatte, an diesem Abend dabei zu sein, erlebte nicht nur eine musikalische Ikone live, sondern auch einen Künstler, der mit jedem Auftritt beweist, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört.
Dieser Konzertabend war ein echter Beweis dafür, dass gute Musik und große Künstler zeitlos sind. Tom Jones in Hannover – ein Konzert, das die Herzen der Fans höher schlagen ließ und einmal mehr zeigte, warum der Titel „Legende“ hier mehr als verdient ist.
Setlist – Tom Jones in Hannover 2024
1. I’m Growing Old (Bobby Cole cover)
2. Not Dark Yet (Bob Dylan cover)
3. It’s Not Unusual (Les Reed cover)
4. What’s New Pussycat? (Burt Bacharach cover)
5. The Windmills of Your Mind (Michel Legrand cover)
6. Sexbomb
7. Popstar (Cat Stevens cover)
8. Green Grass of Home (Claude “Curly” Putman, Jr. cover)
9. One More Cup of Coffee (Bob Dylan cover)
10. Across the Borderline (Ry Cooder cover)
11. Talking Reality Television Blues (Todd Snider cover)
12. I Won’t Crumble with You If You Fall (Bernice Johnson Reagon cover)
13. Tower of Song (Leonard Cohen cover)
14. Delilah (Les Reed cover)
15. Lazarus Man (Terry Callier cover)
16. You Can Leave Your Hat On (Randy Newman cover)
17. If I Only Knew (Rise Robots Rise cover)
18. Kiss (Prince cover)
19. One Hell of a Life (Katell Keineg cover)
20. Strange Things Happening Every Day (Sister Rosetta Tharpe cover)
21. Johnny B. Goode (Chuck Berry cover)
22. Great Balls of Fire (Jerry Lee Lewis cover)