Freya Ridings weckte tiefe Emotionen in Hamburg


Freya Ridings Hamburg 2019 / Freya Ridings Tour 2019
(Bild: stagr / Peter Detje)

Freya Ridings bietet am Sonntagabend im Mojo das perfekte Alternativprogramm zum “Tatort”. Das sahen auch die musikbegeisterten in Hamburg so. Das Mojo vermeldete bereits im Vorfeld den Ausverkauf des Konzerts.

Die Britin wurde an diesem Abend, wie auch auf dem Rest der Tour, von Support-Act JC Stewart begleitet. Der Ire passt mit seinen emotionalen und teils traurigen Singer-Songwriter-Stücken perfekt zur Musik von Freya Ridings. Leicht selbstironisch und sehr sympathisch überbrückte der Sänger die Zeit zwischen den Songs, wenn er vom E-Piano zur Akustikgitarre wechselte. So machte er sich beispielsweise darüber lustig, dass ihn, aufgrund seines starken irischen Akzents, fast nie jemand verstehen würde. Das Mojo war bereits zu diesem frühen Zeitpunkt bis auf den letzten Platz gefüllt und belohnte den Support-Auftritt mit großem Beifall.

21:00 Uhr. Es war Zeit für den großen und gleichzeitig kurzweiligen Auftritt von Freya Ridings. Noch ohne Studioalbum, dafür mit einer beeindruckenden Stimme spielte und sang die Britin ca. eine Stunde lang und zog dabei jede(n) im Mojo in ihren Bann. 12 Songs voller Emotionen, mal einfühlsam, mal melancholisch, mal mit ein wenig Hoffnung. Jede Menge Gänsehaut ist garantiert, wenn sich die 25-Jährige am Mikrofon und an den Tasten befindet. Bereits im letzten Jahr begeisterte die Sängerin das Hamburger Publikum bei ihrem Konzert im Michel im Rahmen des Reeperbahn Festivals. Damals stand bzw. saß sie alleine auf der Bühne. An diesem Abend im Mojo wurde sie von einer dreiköpfigen Band begleitet. Meist imHintergrund setzten die Musiker immer dann Akzente, wenn die Songs es nötig hatten. So zum Beispiel beim Opener “Love Is Fire” oder später bei “Ultraviolet”, welches durch die zusätzlichen Instrumente noch größer wirkte.

Erst kürzlich veröffentlichte Ridings ihre aktuelle Single “You Mean the World to Me”, welche sie während des Auftritts ihrer Mutter widmete. Mit dem Song drückt die Sängerin aus, dass man im Alltag viel zu häufig Diejenigen, die man liebt als selbstverständlich ansieht und ihnen nicht die Wertschätzung entgegenbringt, die sie verdienen. Der Song wird Teil des Debütalbums der gebürtigen Londonerin sein, welches am 31. Mai 2019 erscheinen und den simplen Titel “Freya Ridings” tragen wird.

Für “Unconditional” wechselte Ridings vom E-Piano an die Akustikgitarre und forderte die BesucherInnen dazu auf ihre “Flashlights” der Smartphones zu zünden. Ohne ihre Band, nur mit ihrer Akustikgitarre und ihrer besonderen Stimme kreierte die Britin eine intime und wunderschöne Atmosphäre, im Schein von dutzenden Smartphone-Taschenlampen. “Lost Without You” läutete als vorletzter Song des Abends das Ende dieses schönen Konzerts ein. Alle Anwesenden lauschten still den bedeutungsschweren Zeilen des Songs, der deutlich macht, dass Ridings in ihrer Musik einiges zu verarbeiten hat:

Standin‘ on the platform
Watching you go
It’s like no other pain
I’ve ever known
To love someone so much
To have no control
You said, „I wanna see the world“
And I said, „Go“
But I think I’m lost without you
I just feel crushed without you
I’ve been strong for so long
That I never thought how much I needed you
I think I’m lost without you

Mit einem neuen Song, “Holy Water”, endete das Konzert auf einer fröhlichen Note. Das Hamburger Publikum wurde zum Mitsingen animiert und alle Anwesenden verließen das Mojo mit einem guten Gefühl.

Setlist – Freya Ridings in Hamburg 2019

1. Love Is Fire
2. Signals
3. You Mean the World to Me
4. Poison
5. Blackout
6. Castles
7. Wishbone
8. Unconditional
9. Maps (Yeah Yeah Yeahs Cover)
10. Ultraviolet

Zugabe:
11. Lost Without You
12. Holy Water