Frauenquote? 100 Prozent – Hayley Kiyoko in Hamburg


Es war ein früher Konzertabend am Freitag in der Großen Freiheit. Konzerte beginnen an Wochenenden erfahrungsgemäß eine Stunde früher. Der einfache Grund: unmittelbar danach steigen Partys im Kaiserkeller, dem großen Saal und der Latino Galeria. Es musste also schnell gehen.

Naaz

Bevor Hayley ihr zu geschätzten 100 % weibliches Publikum in Stimmung bringen konnte, betrat Naaz die Bühne. Der Saal war zu der Zeit etwa 1/3 voll. Sollte sich mit Naaz Performance aber deutlich füllen. Wegen einer 15 Stunden langen Autofahrt fiel ein echter Soundcheck leider flach. Weil die Stimme aber sofort da war, konnte auch die Technik nichts verkacken. Gut gelaunter Indie Pop zum warm werden von Naaz. Und der Saal wurde langsam heißer. Es schien am Ende sogar, als wollten sie Naaz nie wieder von der Bühne lassen.

Hayley Kiyoko

Wie die meisten Künstler zurzeit, propagiert auch Hayley zu sein, wer man eben sein möchte. Und das ist auch gut so. Sie selbst hat mir ihrer offenen Sexualität durchaus Erfolg und hilft damit besonders der LGBTQ Szene. Die jegliche Hilfe und Unterstützung leider auch noch immer nötig hat. Trotzdem ist ihr gegebener Name „Lesbian Jesus“ wahrscheinlich ebenso hochgegriffen, wie auch unbedeutend. Je nachdem, wie man zu Jesus steht. Und endlich ging es los. Hayley, natürlich modebewusst, begrüsste selbstbewusst und von Regenbogenflaggen empfangen die Hamburgerinnen. Under The „Blue/Take Me In“ wurde direkt getoppt durch ihren Hit „What I Need“. Zumindest, wenn es nach der Lautstärke im Saal ging. Das Publikum wirkte befreit und hat in Kayley eine starke Stimme gefunden. Ein klassischer Pop-Abend mit nicht so klassischer Botschaft und begeisterten Fans.