Ein Geist geht um die Welt – Ghost in Hamburg


Ghost Hamburg 2019 / Ghost Tour 2019
(Bild: stagr / Axel Schilling)

Viele Menschen fürchten an einem Sonntag Abend nichts mehr, als den darauf folgenden Montag. Der Geist der neuen Woche macht vor fast niemandem Halt. Doch dieser Montag sollte von einem ganz besonderen Geist heimgesucht werden: von Ghost. Tobias Forge machte gemeinsam mit seinen Nameless-Bandkollegen und Kolleginnen in Hamburg halt und nahm dem Montag so seinen gefürchteten Schrecken.

Als besonderen Support bot Ghost den Hamburgern DIE einzig wahre Doom Metalband: Candlemass. Ihren Meilenstein „Epicus Doomicus Metallicus“ veröffentlichten sie bereits, als Ghost selber gerade mal erst 6 Jahre alt war. Und los ging Doom in seiner ursprünglichsten Form. Mit langsamen, aber kräftigen Tönen, trugen sie das Publikum und katapultierten sie mit schweren und düsteren Gitarrenriffs ins Jenseits. Etwa 45 Minuten lang wurden alte Fans mit Traurigkeit beglückt. Einige jüngere Gäste wussten hingegen mit den älteren Herren nicht viel anzufangen. Da konnte auch der neuste Song „Astorolus – The Great Octopus“ nicht viel daran ändern. Trotzdem war es eine schlicht beeindruckende Performance.

Eingeleitet mit Klängen aus dem Mittelalter, die die Umbauphase füllten, öffneten sich endlich die Tore zu Ghosts Kathedrale. Und die hatte es in sich. Riesige, detailreich gestaltete Bleiglasfenster-Designs krönten eine aus weißen Ziegelsteinen gemauerte Bogentreppe. Auf den unterschiedlichen Ebenen verteilten sich die Musiker und gaben Ghost die theatralische Bühne, die er von Beginn an zu nutzen wusste.

Die Show ließ keine Wünsche offen. Neben ikonischen Posen, sattem Sound und Spielfreude aller Bandmitglieder, knallte immer wieder mal Pyrotechnik durch den Gitterboden der Bühne. Und die gespielte Symbolik ließ die Herzen eines jeden Hobbysatanisten höher schlagen. Nach der (80er Pop) Ballade Life Eternal war der erste Akt vorbei. Möglicherweise brauchte Ghost eine kurze Pause, denn nach Hamburg sollte noch lange nicht Schluß sein. Ein kurzer Blick auf den Terminkalender der Band gibt einen Einblick in das Jetset-Leben der Künstler. Nach Deutschland geht es durch Skandinavien. Über Portugal dann in die USA und wieder kurz zurück nach Europa, um einen Abstecher nach Kanada zu machen. Das Gute daran: Ghost füttert sein Miles&More Konto und hat es offensichtlich darauf abgesehen, euch allen eine Show zu bieten. Wo auch immer ihr seid. Viel Spass!