Ehemaliger Marillion-Frontmann Fish begeistert mit Solo-Show im Capitol


Fish in Hannover 2024
Der schottische Sänger Fish gab am Dienstag, den 12. November 2024 in Hannover ein Konzert. (Bild: Rüdiger Knuth)

Am Dienstag, den 12. November 2024, erlebte das Capitol in Hannover einen Abend voller musikalischer Tiefe und nostalgischer Emotionen, als Fish, der ehemalige Frontmann der legendären Prog-Rock-Band Marillion, die Bühne betrat. Bekannt für seine charismatische Bühnenpräsenz und seine unverwechselbare Stimme, bewies Fish auf der aktuellen Farewell Tour mit dem Namen „Road to the Isles 2024“, warum er seit Jahrzehnten eine herausragende Figur in der Rockszene ist.

Fish, mit bürgerlichem Namen Derek William Dick, stieg in den 1980er Jahren als Sänger von Marillion zu internationalem Ruhm auf. Mit Hits wie „Kayleigh“, „Lavender“ und „Misplaced Childhood“ prägte er eine Ära des Progressive Rock, die bis heute nachhallt. Nach seinem Ausstieg aus der Band im Jahr 1988 schlug er eine erfolgreiche Solokarriere ein, die ihm eine treue Fangemeinde und Kritikerlob einbrachte. Seine Soloalben, darunter „Vigil in a Wilderness of Mirrors“ und „A Feast of Consequences“, sind geprägt von tiefgründigen Texten und komplexen musikalischen Arrangements, die seine Fähigkeit zur Geschichtenerzählung unterstreichen.

Das Konzert im Capitol war nicht nur eine Hommage an seine Vergangenheit mit Marillion, sondern auch eine eindrucksvolle Präsentation seiner Soloarbeit. Die Setlist des Abends war sorgfältig zusammengestellt und bot eine Reise durch seine musikalische Karriere. Fish eröffnete mit dem kraftvollen „Circle Line“, das sofort die Aufmerksamkeit des Publikums fesselte. Seine Stimme, die im Laufe der Jahre nichts von ihrer Intensität verloren hat, erfüllte den Raum mit Leidenschaft und Authentizität.

Ein besonderer Moment des Abends war die Performance von „Kayleigh“, die das Publikum in kollektive Nostalgie versetzte. Die Fans sangen lautstark mit und schufen eine Atmosphäre, die sowohl emotional als auch elektrisierend war. Fish nutzte die Gelegenheit, um zwischen den Songs persönliche Geschichten und Anekdoten zu erzählen, was eine intime Verbindung zu den Zuhörern herstellte. Seine humorvolle und zugleich nachdenkliche Art sorgte für viele Lacher und Applaus im Publikum.

Das Konzert zeichnete sich nicht nur durch musikalische Brillanz, sondern auch durch eine beeindruckende visuelle Inszenierung aus. Die Lichtshow und die Projektionen ergänzten die Musik perfekt und trugen zur dramatischen Wirkung der Darbietung bei. Besonders beeindruckend war die Interpretation von „Vigil“, bei der die Kombination aus Licht und Klang die Zuhörer in eine andere Welt entführte.

Fish verabschiedete sich nach einer mitreißenden Zugabe, die mit dem Klassiker „Fugazi“ endete, von einem restlos begeisterten Publikum. Der Abend im Capitol war mehr als nur ein Konzert; er war eine emotionale Reise durch die Zeit, die die Zuhörer tief berührte und ihnen noch lange in Erinnerung bleiben wird. Fish zeigte erneut, dass er ein Meister der Melodie und des Erzählens ist und dass seine Musik, sei es mit Marillion oder solo, zeitlos bleibt.

Für die Fans war es ein bewegender Abend, der die Magie von Fishs Musik lebendig hielt und sie mit einem Lächeln und einem Hauch von Wehmut in die kalte hannoversche Nacht entließ.