Die 4.000 Zuschauer des Rostocker Konzerts von Deichkind wurden an diesem Abend ohne Umschweife in einen partyenergetischen Hexenkessel geworfen. Die Show war nicht nur musikalisch ein Feuerwerk, sondern auch soundtechnisch und visuell auf allerhöchstem Niveau – eine wahre Meisterleistung, die jedem Musikfan das Herz höherschlagen lässt.
Ein Markenzeichen der Deichkind-Shows ist die unglaublich phantasievolle Bühnengestaltung. Die Hamburger Hip-Hop-Elektropunks um den Gründer MC Philipp Grütering, mit dem kreativen Kopf Henning Besser alias DJ Phono an ihrer Seite, schaffen es immer wieder, ihre Konzerte in spektakuläre Kunstwerke zu verwandeln. Die Bühne verwandelte sich in eine kunterbunte Spielwiese, auf der sich der Wahnsinn in Form von leuchtenden Kostümen und bizarren Requisiten entfaltete.
Die Setlist war eine perfekte Balance zwischen den allseits gewünschten Klassikern wie „Remmidemmi“, „Leider geil“ und „Arbeit nervt“ sowie neuen Tracks, die sich nahtlos in die Hitliste der Band einreihen. Songs wie „So`ne Musik“, „Wer sagt denn das?“ und „Richtig gutes Zeug“ bewiesen, dass Deichkind nach wie vor ein Gespür für Ohrwürmer haben, die gleichzeitig zum Nachdenken anregen.
Faszinierend bleibt an Deichkind das Phänomen, ironische, sozial- und konsumkritische Texte mit partytauglichem Hip-Hop-Dancefloor zu verbinden. Diese unverwechselbare Mischung sorgt dafür, dass ihre Shows nicht nur zum Tanzen, sondern auch zum Reflektieren anregen.
Höhepunkte des Abends waren definitiv die mittlerweile legendäre Fassfahrt durch den Saal und der Gartenpool, der über die Köpfe der Menge hinweg schwebte, während Federn durch die Luft wirbelten. Solche Momente sind nicht nur grandios, sie sind ikonisch und gehören zu den Erlebnissen, die man nicht vergisst.
Auch diese Deichkind-Show war wieder einmal eine Performance für alle Sinne des altersmäßig bunt gemischten Publikums. Die Energie der Band und die Interaktion mit den Fans sorgten dafür, dass jeder, der an diesem Mittwochabend dabei war, mit einem breiten Grinsen den Heimweg antrat. Es war ein Abend, der garantiert noch lange in Erinnerung bleibt und den Start in den Rest der Woche mit einem Lächeln versüßte. Deichkind hat es wieder geschafft, die Grenzen zwischen Konzertbesuch und Erlebnis zu verwischen – und das auf eine Weise, die nur sie beherrschen.