„Montagabend, irgendwie nicht das beste Timing für ein Konzert, oder?“ – Oh, doch! Diesen Satz schnappe ich auf, während ich an der Garderobe im Mehr! Theater in Hamburg warte. Auf wen? Auf Robin Miriam Carlsson aka Robyn, die platinblonde Powerfrau aus Schweden, die mich musikalisch seit meiner Jugend begleitet. Nicht nur mich: Die meisten, die sich im Saal einfinden, feiern Robyns Musik wahrscheinlich nicht erst seit ihrem letzten Album „Honey“, das sie Herbst 2018 veröffentlicht hat. Punkt 21:00 Uhr hören wir im Publikum Robyns Stimme, blicken aber nur auf eine weiß abgehängte Bühne. Das Ganze wirkt spooky und so, als würden wir auf das Eintreffen eines Aliens warten. Und ja, irgendwie ist es auch so. Als die fast androgyn wirkende Robyn endlich die Bühne betritt, scheint es tatsächlich, als wäre sie nicht von dieser Welt: unnahbar, verzaubernd und wirklich fucking hot!
Robyn in Hamburg | Mehr! Theater
Sie legt gleich los mit „Honey“ und verführt von der ersten Minute an die Menge, nicht zuletzt durch ihre sehr sinnlichen „Dance like no one’s watching“- Tanzeinlagen. Tanzen ist überhaupt das Stichwort an diesem Abend: Nicht nur, dass ein Tänzer immer wieder für eine Runde nicht jugendfreien Paartanz mit Robyn (oder besser Paarungstanz) die Bühne betritt. Auch die Halle versetzt sich ab Song eins in Bewegung. Jeder und jede tanzt, strahlt, hat Spaß, verliebt sich in Robyn, oder in irgendwen – eine Show voller Liebe, Sex und Sinnlichkeit!
Um die Gefühlspalette völlig durcheinander zu bringen, gibt es auch den ein oder anderen Gänsehaut-Moment, zum Beispiel bei „Dancing on my own“, als die Band zum Refrain stoppt und ausschließlich das Publikum singt. Wunderschön, ergreifend, und sogar bei Robyn selbst sieht man auf der großen Leinwand Tränen der Rührung in den Augen. Hach …
Immer wieder schade, dass der Sound im Mehr! Theater den besten Auftritten nicht gerecht wird, aber hey: Gab ja auch einiges zu gucken. Broschen, die Robyns Nippel gerade so verdecken, eine echt imposante Bühnendeko und ein homogen zuckendes Publikum. Wow, was will man mehr?! Nach zwei Stunden Show und zwei Zugaben verabschiedet sich die Schwedin. Jeder große Fuck-off-Liebeskummer-Song hat bei dieser geilen Show seinen Platz und seine Würdigung gefunden.
Bleibt zu sagen: Robyn, we love you! With every Heartbeat! Danke für deine Musik, deine Power und dass du sowohl Herzen, als auch Beine bewegst.
Danke an: Hannah Seven (Text)