Crowdsurfen mal anders: A Day To Remember in Köln


Sie sind zurück! Nachdem im September 2016 ihr jüngster Longplayer „Bad Vibrations“ erschienen ist, kommen die Jungs von A Day To Remember auch nach Deutschland zurück. In Nordrhein Westfalen stehen gleich zwei Termine auf dem Programm: Nach Oberhausen dürfen sich auch die Fans in Köln auf die Musiker aus Florida freuen. Zum ausverkauften Abend reicht es leider nicht ganz, zu einem großartigen Konzertabend allerdings allemal.

MOOSE BLOOD

Als Opener begrüßen Moose Blood die noch locker gefüllte Halle. Die vier Jungs aus Kent lassen es ruhig angehen. Mit ihrem Indie Rock treffen sie nicht unbedingt den Nerv der breiten Masse im Publikum, einige Fans haben sich dennoch in den ersten Reihen eingefunden, die die Musiker textsicher und tatkräftig unterstützen. Das ist etwas schade, denn vor genre-nahen Zuschauern könnten die Künstler sicherlich besser zünden. So spielen sie sich leider keine Bälle zu und der Auftritt verhallt in den Gesprächen der Wartenden.

NECK DEEP

Anders sieht das schon bei Neck Deep aus. Die Pop Punk Formation aus Wales hat deutlich mehr Fans unter den Zuschauern und schafft es mit viel Energie auf der Bühne das Publikum für sich zu gewinnen. Ben Barlow (Gesang) fegt dabei in bester Manier von Bühnenseite zu Bühnenseite und nimmt immer wieder Kontakt zu den Zuschauern auf. Und auch Sam Bodwen (Gitarre), Matt West (Gitarre) und Fil Thorpe-Evans (Bass) stehen kaum still. Dani Washington (Schlagzeug) gibt deutlich den Rhythmus vor, ist allerdings der Ruhigste der Truppe. Die Zuschauer sind nun auf jeden Fall bestens aufgewärmt.

A DAY TO REMEMBER

Die Wartezeit wird mit wild gemischter Playlist überbrückt. Gipfel des Irrsinns ist dabei eindeutig „I Want It That Way“ von den Backstreet Boys, das nicht nur von den Mädels in der Halle textsicher mitgegröhlt wird. Danach wird es musikalisch allerdings wieder härter und das Publikum freut sich über Hits von Slipknot oder System Of A Down, die gute Laune und Partystimmung verbreiten. Als A Day To Remember die Bühne stürmen, gibt es endgültig kein Halten mehr. Die Crowdsurfer purzeln in Strömen über die Hände der Zuschauer und in den ersten Reihen entbrennt ein ungezügelter Mosh Pit. Und auch auf der Bühne steht niemand still. Allen voran fegt selbstverständlich Sänger und Frontmann Jeremy McKinnon über jeden verfügbaren Meter Fläche und ist von der Bühnenkante kaum weg zu denken. Immer wieder nimmt er mit Blicken und Gesten Kontakt zu den Fans auf. Aber auch die Jungs an den Saiteninstrumenten – Neil Westfall (Gitarre), Joshua Woodard (Bass) und Kevin Skaff (Gitarre) – treiben eigentlich nur die als Effekt genutzten Rauchsäulen in die Bühnenmitte.

Ein Highlight ist immer wieder ein ganz besonderer Aufruf: Zu „Naivety“ fordert Jeremy die Fans auf, auf Crowdsurfern zu crowdsurfen. Das klingt abenteuerlich und sieht auch genauso aus. Das Beste daran: Es funktioniert! Chapeau in diesem Atemzug auch an das Team von CCS, die wie immer stark für die Sicherheit der Fans sorgen, die ihnen so in wilden Wogen entgegen geschwappt kommen! A Day To Remember steht die große Bühne gut, anders lässt es sich eigentlich nicht formulieren. Sie wachsen mit jedem Album und jeder Tour deutlich über sich selbst hinaus und da macht auch das Konzert in Köln keinen Unterschied. Die Fans danken der Band einen unvergesslichen Abend mit tosendem Applaus.

Setlist – A Day To Remember – Köln 2017


1.Mr. Highway’s Thinking About the End
2. Paranoia
3. 2nd Sucks
4. Right Back At It Again
5. I’m Made Of Wax, Larry, What Are You Made Of?
6. It’s Complicated
7. Fast Forward to 2012
8. We Got This
9. Bad Vibrations
10. My Life For Hire
11. Exposed
12. Have Faith In Me
13. Justified
14. Homesick
15. Naivety
16. All I Want
17. The Plot To Bomb the Panhandle

Encore:
18. f It Means A Lot To You
19. All Signs Point To Lauderdale
20. The Downfall Of Us All