Im Jahr 2017 remixte die damals 21-jährige Eunique den Nimo-Hit „Nie wieder“. Spätestens zu dem Zeitpunkt war die breite Deutschrap-Landschaft vom großen Talent der Hamburgerin überzeugt. Letztes Jahr releaste sie ihr Debüt-Album „Gift“, startete ihre Schauspielkarriere in der zweiten Staffel von 4 Blocks und sicherte sich einen großen Werbedeal mit einem bekannten Sportartikelhersteller. Mittlerweile ist sie für die Musik nach Berlin gezogen. Zum Start der Gift-Tour kehrte sie allerdings in ihre Heimatstadt zurück. In die Große Freiheit 36.
Der Start der Show war für 19:30 Uhr angesetzt, kurz vorher füllte sich die größte Konzertlocation auf dem Kiez etwas schleppend. Pünktlich eröffnete der Berliner Rapper Bizzy Black das Konzert. Mit Hannibal Lecter Maske und einer enormen Portion Energie riss er die zu dieser Zeit etwa halbvolle Große Freiheit 36 in ihren Bann. Bizzy überzeugte mit scheppernden Beats und hoher Stimmpower – ein guter Auftakt.
Bizzy Black in Hamburg | Große Freiheit 36
Gegen 20:00 Uhr war es dann Zeit für den Hauptact. Die 23-jährige startete mit „Giftig“, dem Intro ihres Debütalbums. Spätestens zum zweiten Track „Wer ist so nice“ wurde die Location immer voller – ihre Die-Hard-Fans schrien die Hook so laut mit, dass selbst das Mikrofon übertönt wurde. Mit Eunique und DJ Simmi Dimmi zierten noch ihre sechs Tänzerinnen, das „Kobra Militär“, die Bühne. Hier zeigte sich auch die große Vorbereitung auf die Tour: Zu jedem Track gab es eine Choreografie, außerdem wechselten Rapperin und Tänzerinnen gefühlt fünf Mal das Outfit. Der Show-Aspekt war einer der größten Stärken des Konzerts, hier wurden keine halben Sachen gemacht.
Eunique in Hamburg | Große Freiheit 36
Eunique spielte fast die komplette Tracklist vom Gift-Album. Ein Höhepunkt war definitiv der Hamburg-Representer „040“. Da sie ohne Backup-Rapper auf der Bühne war, nutzte sie dafür einfach die Crowd – und der Plan ging auf. Überraschenderweise spielte sie ihren größten Hit „Genau so“ vorerst in einer Balladen-Version, zwar ohne Live-Einspielung, aber mit großer Stimmengewalt. Später bekam die Crowd dann noch die Originalversion zu hören. Als Zugabe spielte Eunique ihre neue Single „Willkommen in meinem Block“.
Nach einer Stunde und 45 Minuten war der Tourauftakt dann beendet. Die Rapperin zeigte sich auf der Bühne sichtlich erleichtert und spielte eine gute erste Show. Der Sound war leider etwas zu leise, weswegen sie des Öfteren von der Crowd übertönt wurde. Nichtsdestotrotz machte sich die große Arbeit ins Bühnenprogramm bezahlt und überzeugte. Und vielleicht traut sich Eunique dann auf ihrer nächsten großen Tour zwischendurch auch ans Live-Klavier.
Zum Interview – Eunique in Hamburg!
Danke an Tom Wendel (Text).