Wie bitte? Ok, nehmen wir es vorweg: Das Lukas Graham-Konzert glich einer Broadway Musical-Darstellung und fand in den alten Markthallen – dem Mehr! Theater Hamburg statt. Und weil ja schließlich fast Sommer ist, haben Lukas & Co. natürlich viel Haut gezeigt.
Doch zunächst durften sich die Hamburger mit Hein Cooper warm kuscheln. Der Singer-Songwriter aus Australien verglich Hamburg mit seiner australischen Lieblingsstadt Melbourne und präsentierte alleine an seiner Gitarre eine Ballade nach der anderen. Und für alle, die ihn bereits kannten, hatte er sogar unveröffentlichte Songs als Überraschung am Start. Der Kern des Publikums war bereits zu diesem Zeitpunkt hin und weg.
Hein Cooper in Hamburg | Mehr! Theater
Dann kam Lukas Graham. Moment – die Bühne kennen wir doch? 2017 war die Band bereits zu Gast in Hamburg und hat ihr Bühnenbild seitdem nicht wirklich geändert. Macht aber nichts. Denn es folgten 45 Minuten Familie, Liebe und Kuschelrock. Ein Schlagzeug, das an die tiefen, langsamen Schläge aus dem November Rain Intro erinnerte und eine perfekte, kräftige Stimme, die jedes Flugzeug im Bauch aufsteigen ließ. Hach war das schön.
Jeder Song wurde mit einer persönlichen Geschichte eingeleitet. Von Mama über Papa bis zu seiner Freundin. Immer ein Thema: seine Tochter Viola. Für die einen war es sicher ein Highlight, dass so viele persönliche Anekdoten geteilt wurden. Andere wollten lieber mehr Musik. Und davon gab es genug.
Lukas Graham in Hamburg | Mehr! Theater
„Drunk In The Morning“ leitete die Party-Phase des Konzertes ein. Eine bombastisch positiv aufgeladene Broadway-Musical-artige Show begann und wurde am Ende sogar zu heiß für die Band selbst. Lukas zog als erster sein Unterhemd aus und präsentierte stolz seine Plauze. Nein, sein Sixpack. Oder? Wie macht er das? Seit ich ihn das letzte mal gesehen habe, hat er deutlich an Muskeln zugelegt. Tatsächlich ist ein Sixpack erkennbar. Aber eben auch ein ganz normaler, kleiner Bierbauch. Beneidenswert.
Zwischen den intensiv mit Bläsern und Saxophone-Solo vorgetragenen Songs, entlud sich die Energie einiger Fans mit unkontrollierten Jauchz-Tönen. Lukas Graham verstehen es einfach Menschen mitzureißen und mich würde wirklich nicht wundern, wenn er irgendwann ein Broadway Musical in Angriff nehmen würde. Aber ich würde mich auch erstmal mit einem neuen Album zufrieden geben.