Blink-182 + A Day To Remember in Berlin


Die Menschen rennen draußen mit ihren Regenschirmen oder eben ohne durch den Regen. Die Hälfte der Stadt ist überflutet, einige Straßen dicht, aber die Menschen, die heute hier sind, haben ein Lächeln auf den Lippen. Blink-182 spielen heute in der Max-Schmeling-Halle und haben die US-Punk-Rocker von SWMRS und das Post-Hardcore-Quintett A Day To Remember mit dabei.

A day to Remember

Ohne überhaupt richtig losgelegt zuhaben, knallen A Day To Remember schon die ersten Konfetti-Schlangen in die Menge. Mit weichgespültem Metal-Core starten die fünf Floridaner auf die Meute steif nach vorn. Die Gitarren hängen tief, das Mikrofon weit im Gesicht, jetzt gibt’s auf die Fresse. Naja sie versuchen es. Mit großem Backdrop und blank polierten Gitarren versuchen ADTR das Publikum zu begeistern. Neben harten, selbstübertönenden Klängen, haben die Weichspüler auch Akustik-Songs in ihrem Repertoire. Zum Abschluss versuchen ADTR mit ihrem Dauerbrenner „The Downfall of us all“ noch einmal zu punkten und schießen erneut Konfetti in die Menge. So ist das mit den Hits, sollte man sich doch vorher überlegen, ob man den auch für immer spielen möchte.


Blink-182

Die Bühne ist umhüllt von Schall und Rauch. Die Schreie im Publikum verraten, das Blink-182 auf dem Vormarsch sind. Egal ob nun in Originalbesetzung oder mit Matt Skiba von Alkaline Trio an der Gitarre, die Jungs brauchen keine Warmspielzeit, es geht von Anfang an nach vorne und sie tun es auf die Blink-182-Art. Vergessen sollte man nicht, dass die alten Skate-Punker einige Hits in petto haben. Der Zuschauerraum ist dicht besiedelt mit alten und jungen Blink-Fans. Travis Barker sitzt erhöht vor seinen zwei Saitenspielern und scheppert auf sein Drum-Set. Mit Becken-Spielchen und einer beachtlichen Geschwindigkeit zeigt er, das trotz des Älterwerdens noch einiges möglich ist. Das Publikum hat Bock und lässt es sich nicht nehmen, lauter als die Band mitzusingen. Feuer und CO2 Kanonen lassen das Bühnenbild aufregend und lebendig wirken, heute fehlt nur leider das brennende „Fuck“ über der Bühne. Wer weiß, ist wahrscheinlich auf Dauer doch etwas zu heiß.

Solide verbraten die alten Hasen Hits wie „Feeling This“, „First Date“ oder „ I Miss You“ und springen auf der Bühne herum. Die Fans sind zu Frieden und genießen. Zum Abschied kommt dann noch mal Little Barker auf die Bühne und trommelt an Stelle seines Vaters. Travis Barker hat nach dem tragischen Flugzeugabsturz vor einigen Jahren, nicht mehr vor in ein Flugzeug zu steigen und ist daher mit einem Schiff samt seiner kompletten Familie nach Europa gereist. Die Halle bebt und die letzten Töne erklingen, es war ein Fest!