Bishop Briggs in Hamburg – britisches Energiebündel versprüht gute Laune


Bishop Briggs in Hamburg
(Bild: stagr / Peter Detje)

Bishop Briggs ist mit ihrem aktuellen Album „Champion“, welches am 8. November diesen Jahres via Island Records erschien, momentan auf Europatour. Die zweite Tourstation der britischen Alternative-Sängerin war das Hamburger Uebel & Gefährlich, das den perfekten Rahmen für ein schönes Konzert bot. Bishop Briggs wirbelte ab dem ersten Song wie ein Energiebündel über die Bühne und zeigte sich sichtlich beeindruckt davon, dass der Hamburger Musikclub auf dem Heiligengeistfeld nahezu ausverkauft war.

Yoke Lore

Pünktlich um 21:00 Uhr stand aber zunächst der Support-Act, Yoke Lore, auf den Brettern. Das Duo aus Brooklyn durfte eine gute halbe Stunde auf die Bühne. Die ersten Gäste tanzten sich zu den elektronischen Indie-Pop-Songs warm. Größtenteils lauschten die Gekommenen aber stillstehend den beiden Musikern. Die hingegen steckten voller Energie und bearbeiteten ihre Instrumente als wäre es ihre letzte Chance. Die Songs klangen alle ziemlich ähnlich, wodurch sich die halbe Stunde des Auftritts länger anfühlte als sie eigentlich war.

Bishop Briggs

Bishop Briggs ging dann mit ihrer Band um ca. 22:00 Uhr auf die Bühne und startete mit dem Titeltrack des aktuellen Albums in ihr Set. Die Sängerin strahlte mit den Fans in der ersten Reihe um die Wette und bedankte sich schon nach dem ersten Song mehrfach bei den Gästen für ihr Kommen. Im Abstand von nur ca. 1,5 Jahren hat die Musikerin ihre ersten beiden Studioalben veröffentlicht. Fans beider Alben kamen beim Konzert in Hamburg auf ihre Kosten. Im lässigen Hoodie sprang und tanzte sie auf der Bühne herum. Ein großer Teil des Publikums tat es ihr gleich. Song für Song wurde der Jubel und Applaus lauter.

Bishop selbst erfüllte sich mit einem Medley aus „Heathens“ von Twenty One Pilots, „I Write Sins Not Tragedies“ von Panic! At The Disco und „Welcome To The Black Parade“ von My Chemical Romance ihren kleinen „Emo Dream“. Direkt im Anschluss, zur Mitte des Sets, gönnte Bishop allen Anwesenden eine kurze Verschnaufpause. „Dream“ präsentierte sie nur von einer Akustikgitarre begleitet. Was auch in den Songs mit vollständiger Band deutlich wurde, spitze sich hierbei zu: ihre außergewöhnliche Stimme, die live genauso kraftvoll und besonders klingt wie auf Platte. Das Strahlen wich das gesamte Konzert nicht aus ihrem Gesicht. Noch nicht einmal als sie sich fast für die Worte in „My Shine“ entschuldigte, die ihren Ex-Freunden und auf keinen Fall den Hamburgern gewidmet waren:

Say you wanna talk more
But every time we talk more
It’s feelin‘ like you keep score
All good right? ‚Cause you’ll love me for a century
Not when other people put me down
Say you wouldn’t ever let me down
But we’re swimming in the deep end now
And you let me drown

Bishop Briggs verabschiedete sich nach etwas über einer Stunde mit ihrem wohl größten Hit „River“ vom Hamburger Publikum. Was bleibt sind die Erinnerungen an ein schönes Konzert und eine unfassbar sympathische Sängerin, die jede Sekunde auf der Bühne zu genießen scheint.