Bestie der Freiheit-Tour – Hämatom in Hannover


Hämatom Hannover-2018 / Hämatom Tour 2018 / Hämatom Bestie der Freiheit Tour 2018
(Bild: stagr / Cynthia Theisinger)

An diesem lauen Donnerstagabend rufen Hämatom auf aktueller „Bestie der Freiheit Tour 2018“ ins Capitol Hannover. Unterstützt werden sie dabei gleich von zwei Supportbands – Dymytry und Kaizaa. Während einem Dymytry noch durchaus bekannt vorkommen kann, stellt sich nur die Frage, wer ist Kaizaa?

Wenn du, genauso wie wir, noch nie etwas von ihnen gehört hast, dann musst du dich nicht wundern. Die erste Veröffentlichung der Band stammt vom 15. September diesen Jahres und ihr erstes Album ist zeitgleich zum Start der Hämatom-Tour, am 5. Oktober erschienen. Hinter dem Namen versteckt sich Punk’n’Roll. Leider müssen wir feststellen, dass zumindest für uns noch nicht wirklich der Funke überspringt. Der Originalitäts-Faktor bleibt noch aus, aber vielleicht ändert sich das ja auch nochmal in der Zukunft.

Ganz anders sieht es bei Dymytry aus Tschechien aus. Mit ihrem kraftvollen Psy-Core und einer Begeisterung für ihre Musik die binnen Sekunden von der Bühne ins Publikum überschlägt, geht es nun richtig los. Die zu Beginn noch verschlafene Menge wird mit einer Auswahl aus “Beast from the East” – ihrem aktuellen Album – sogleich aus ihrem Schlummer gerissen. Der Blick links und rechts von der Bühne während Artur’s Bass-Solo lässt vorahnen: Heute wird es noch heiß hergehen. Dort stehen gleich mehrere Kollegen von der Hannoveraner Berufsfeuerwehr bereit. Weiter geht es danach mit einem ausgedehnten Drum-Solo von Milos. Dicht gefolgt von ihrer ganz eigenen Interpretation des Ghostbusters-Soundtracks. Als Support von Hämatom haben Dymytry zum ersten Mal die Möglichkeit in Deutschland auf Tour zu gehen.“We are the beast from the east… we are Dymytry!“ leitet ihren letzten Song ein, bevor sie sich verabschieden. Für das Publikum heißt einmal kurz abkühlen, denn gleich wird es wieder heiß. Von Dymytry’s Darbietung ist das Publikum ähnlich angetan wie wir. Immerhin wird begeistert nach allen Souvenirs inklusive der aktuellen CD gegriffen, während lauthals zur Umbaumusik gesungen wird. Die Biene Maya lässt grüßen.

Nach einer ausgedehnten Umbaupause geht es weiter mit dem Headliner des Abends: Hämatom. Der Vorhang fällt und die Bühne ist frei bzw. mit „Zeit für neue Hymnen“ sprengt Nord die Ketten seines Käfigs und lässt damit die Show beginnen. Nach „Mein Leben Meine Regeln“ und „Mein Fleisch und Blut“ ist die Stimmung trotz oder eher wegen des kleineren Publikum so richtig am Kochen. Damit geht es auch schon weiter mit „Ich hasse dich zu lieben“ und „Tanz aus der Reihe“. Das Lied für die notorischen Pessimisten: „ Warum kann ich nicht glücklich sein?“ ist als nächstes an der Reihe. Übergangslos heißt es danach „Fick das System“. Als Live-Premiere vom neuen Album gibt es für uns heute „Zur Hölle mit eurem Himmel“ stilecht mit Feuerzeugen in der Luft und zum Mitsingen. Zu “Auge um Auge” packt West dann die T-Shirtkanone aus und befördert einen Batzen Fanshirts in die Menge. Anschließend wird Nord auf einem elektrischen Stuhl zurück auf die Bühne gefahren, passend zum Song “Mörder”.

Es kommt der Zeitpunkt im Leben eines Metal-Fans, an dem man glaubt alles gesehen zu haben auf einem Konzert, aber dann kommt Drum-Surfing. So dreht Süd auf seinem ganz eigenem “Surfbrett” eine spritzige Runde über die Menge. ”Lichterloh“ geht es nicht nur textlich sondern auch auf der Bühne weiter und so lassen West und Nord ordentlich die Funken fliegen bevor „Eva” einsetzt, gefolgt von „Lange nicht perfekt“. Jetzt heißt es Platz gemacht in der Menge, denn Nord und Ost bahnen sich ihren Weg zu einer improvisierten Bühne mitten drin und zum Anfassen, wo das Lied ertönt “Totgesagt doch neugeboren”. Nach dieser Showeinlage geht es zurück auf die Bühne und weiter mit „Alte Liebe rostet nicht“ und einem Cover von Marteria’s Megahit „Kids”. Lautstarkes Brüllen nach einer Zugabe zeigt, hier hat noch kein Fan genug bekommen.

Und natürlich kommen Hämatom nochmal zurück mit „Wir sind Gott“. Als zweite Zugabe gibt es den gemeinsamen Song von Hämatom und Dymytry “Behind the Mask”. Als zärtliches Abschiedslied mit ganz zärtlichem Mittelfinger geht es dann noch einmal mit „Leck mich“ so richtig in die Vollen. Mit einem lautem Knall verabschieden sich Hämatom aus dem Capitol – bis zum nächsten Mal.