AnnenMayKantereit in Rostock


AnnenMayKantereit / Annenmaykantereit / AMK / Stadthalle Rostock 2017
(Bild: stagr / Marten Körner)

Vor etwas über zwei Jahren spielte die Kölner Band AnnenMayKantereit noch im Rostocker Peter-Weiss-Haus für 10,- Euro vor ca. 400 Leuten. Vor einem Jahr waren es schon ungefähr 1.000 Rostocker-Fans, die ins Moya pilgerten. Nun also die mit 4.600 Karten ausverkaufte Rostocker Stadthalle. Soweit, so erfolgreich. Aber was musste die Band an Kritiken im letzten Jahr bloß alles über sich ergehen lassen?! Hier nur ein Beispiel:

„Zeit-online“ titelte vor genau einem Jahr: „Haben die jungen Leute das verdient?“ und weiter: „Einer spielt kapitänsmäßig Klavier, einer unauffällig Gitarre, und die Rhythmusgruppe – inzwischen erweitert um den Bassisten Malte Huck – versucht, nicht im Weg zu stehen. AnnenMayKantereit erinnern an die Beatsteaks, obwohl sie nicht wie die Beatsteaks klingen. Ihr Sänger Henning May singt auch so reibeisern wie der Typ von den Beatsteaks und seine Texte sind genauso schlecht, nur auf Deutsch. Eine Band für die Nachfahren der Generation Y, die genauso desinteressiert und unpolitisch sind wie ihre Wegbereiter, sich aber nicht mehr dafür schämen. Ist Alles nix Konkretes das Album, das diese Leute verdient haben?“ usw., usw.

Ganz offensichtlich ist es Vielen unerträglich geworden, den Erfolg musizierender junger Leute neidlos anzuerkennen. Ohne politische Statements und/oder Weltverbesserer-Attitüde ist Unterhaltung nicht mehr möglich?