Die britische Pop-Sängerin Anne-Marie machte am 6. Mai halt in Berlin, um ihr aktuelles Album „Speak your Mind“ zu präsentieren. Das Berliner Tempodrom scheint nahezu ausverkauft. Der Saal ist gefüllt mit jungen Teenies. Zwischen den Reihen kann man neben den H&M-tragenden Girlies auch ein paar zurückhaltende Jungs sehen, die ebenfalls optisch dem aktuellen Bravo-Coverbild ähneln. Die hinteren Zuschauerreihen sind noch in entspannten Gesprächen vertieft. Im Gegensatz dazu rastet die erste Reihe bereits vor der Show des Headliners völlig beim Mitsingen der Pausensongs aus.
Nun aber klingt das Playback von „Bad Girlfriend“ durch die Halle, das Licht erlischt und die Band kommt auf die Bühne, das Publikum ist noch desinteressiert, doch nur wenige Sekunden später kommt sie endlich und das Warten hat ein Ende. Anne-Marie Rose Nicholson rennt mit einem breiten Grinsen auf die Bühne und startet mit der ersten Teenie-Hymne.
Anne-Marie in Berlin | Tempodrom
Die Freude ist groß, selbst die zurückhaltenden Jungs im Saal kommen so langsam in Fahrt. Die Texte sitzen, Schilder mit Herzen und Botschaften werden in die Höhe gestreckt – das Innenleben des Tempodroms bebt.
Das Bühnenbild wirkt modern, es ist aufgeräumt und klar mit kleinen LED-Leinwänden und Lampen konstruiert. Die Bühne lässt viel Platz für die emotionsgeladene Euphorie der Sängerin. Hinter der Frontfrau steht ihre Band auf einzelnen, niedrigen Podesten. Die Karate-Expertin Anne-Marie hüpft und rennt von links nach rechts, denn nicht nur die jungen Zuschauer sind aufgeregt, sondern auch das 28-jährige Teenie-Vorbild Anne-Marie.
Ihre Hits wie „Rockabye“ oder „Friends“ kommen natürlich erst am Ende des Sets, bis dahin ist aber noch genügend Zeit, um die glücklich klingenden, mitsingenden Stimmen auf den Stimmbruch vorzubereiten. Der Abend ist ein voller Erfolg und verlangt nach mehr. Rosen sind gefallen, Tränen geflossen und das Herz ist erleichtert.coll