Always Hardcore mit Scooter in Hannover


(Bild: stagr / Dominik Fiolka)

Seit über 25 Jahren heißt es für Scooter „Always Hardcore“ und getreu diesem Motto wird Anfang Dezember in der restlos ausverkauften Swiss Life Hall alles gegeben. Sowohl von H.P. Baxxter als auch den Hannoveraner Fans, doch der Reihe nach.

Schon am Einlass wird klar, dass Scooter während ihrer 25-jährigen Bandgeschichte nicht nur alte Fans halten können, sie begeistern auch heute noch viele jüngere Fans. So tummeln sich unter den Zuschauern am Dienstagabend nicht nur Männer mittleren Alters mit neonfarbenen „Hyper Hyper-Shirts“ bekleidet, auch Familien mit Großeltern, Eltern und Kindern scheinen sich auf EDM einigen zu können. Los geht die viertletzte Liveshow der derzeitigen „100 % Scooter – 25 Years Wild & Wicked“-Tournee mit DJ Jerome, der die Besucher mit aktuellen, elektronischen Chartstürmern für Scooter vorheizt.

Gegen halb zehn wird das Licht gedimmt und ein Bühnenblitz kündigt die Stars des Abends an. H.P. Baxxter betritt die Bühne und schreitet auf einer Show-Treppe hinab. Parallel dazu wird eine große silberne Hand enthüllt und Richtung Bühnendecke gezogen. Währenddessen erhebt die Hand langsam ihren Mittelfinger. Direkt zum Showbeginn zeigen Scooter, auf was sich die Massen in den nächsten zwei Stunden einstellen können. Zu „One (Always Hardcore)“ brennt gefühlt die halbe Bühne, H.P. springt in bester Laune quer über die Bühne, während ein Pyroeffekt nach dem nächsten abgefeuert wird.

Etwas im Hintergrund befinden sich auf der mehrstufigen Bühne die beiden Bandkollegen (Etnik Zarari und Michael Simon), die wie in Trance auf Synthesizer und Keyboards einhämmern. Was dazu bei keiner Scooter-Show fehlen darf, sind die Tänzer. Vier Mädels und zwei Jungs begleiten fast jeden Song mit stets wechselnden, heißen Bühnenoutfits. Nun könnte man vermuten, das H.P. mit seinen über 50 Jahren die Tänzer als Verstärkung braucht, um selbst etwas kürzer zu treten, aber weit gefehlt. Baxxter nutzt die volle Bühne aus und springt wie wild durch die Gegend. Er hat sogar jede Menge Moves einstudiert, die er synchron mit seinen Tänzer ausführt. Hut ab!

Neben allen Künstlern auf der Bühne ist ganz klar die Licht- und Pyroshow ein weiteres Highlight. Was hier an CO2, Feuereffekten und Bühnenblitzen abgefackelt wird, kann sich wirklich sehen lassen und durchaus mit einem Auftritt wie bei einem der großen EDM-Festivals mithalten. Scooter spielen ihre rund 2-stündige Show so routiniert runter, wie man das von einer Band mit über 25 Jahren Erfahrung erwarten kann. Jeder einzelne Song wird neu inszeniert und auch das Publikum wird stets mit eingebunden. Was bei den eingängigen „Lyrics“ auch nicht verwundert. Mit der Zugabe und dem Abschluss-Song „Hyper Hyper“, kocht der Saal noch einmal über und die knapp 5.000 Fans treten beseelt von den Beats ihre Heimreise an.