Unsere Highlights: Hurricane Festival 2018 am Sonntag


Hurricane Festival 2018 / Hurricane 2018
(Bild: stagr / Julia Langmaack)

Angus & Julia Stone

Aus Down Under kommt das Geschwisterpaar Angus & Julia Stone und als musikalischen Stoff liefern die beiden eine Mischung aus Akustikrock und Indie-Pop. Bisher haben Angus und Julia insgesamt über eine halbe Million Alben allein in Australien verkauft. Ihr Debütalbum „A Book Like This“ hat 2007 Platinstatus und der Nachfolger „Down The Way“ vierfach Platin erreicht. Hut ab! Die beiden Singer-Songwriter (endlich mal ein Duo) verzaubert mit verschiedenen Facetten, sie können sanft, emotional, verspielt und melancholisch und das einfach auf eine abwechslungsreiche Art und Weise, die bei den Zuschauern vor der Bühne ein Wechselbad der Gefühle auslöst. Zwei Vollblutmusiker die musikalisch sowie mit ihren cleveren Texten vom Einheitsbrei der vielen Singer-Songwriter abheben.

franz ferdinand

Nachdem 2015 das letzte Album der Band unter dem Namen „FFS“ zusammen mit der amerikanischen Band Sparks produziert wurden ist, melden sich Franz Ferdinand in diesem Jahr mit einem eigenen Album wieder zurück. „Always Ascending“ heißt die neue Scheibe, mit der die Briten direkt überzeugen können. Ihre Mischung aus Indie-Rock und Britpop kommt zum einen mit Party-Klassikern, zum anderen mit ruhigen Passagen, die sich perfekt eignen einen Moment zu entspannen. Dennoch merkt man schnell, dass Franz Ferdinand sich nicht auf einen Sound festgelegt haben und gerne mit ihrer Musik herumexperimentieren. Live bietet die Band absolut Unterhaltungswert und macht gute Laune.

samy deluxe

Samy Deluxe zählt wohl schon seit Jahren zu den erfolgreichsten Deutsch-Rappern. Stets mit viel Wortwitz nimmt er dabei sich selbst (und andere) auf die Schippe, macht vor seinem Genre nicht halt und spricht auch gesellschaftliche Themen an. Er hat zwar kein neues Material mit dabei, einen guten Freestyle kann man in diesem Fall aber auch als „neu“ betiteln. Abseits der Bühne hat der Rapper ein großes soziales Engagement, wo er sich besonders gegen Analphabetismus ausspricht. Dies lässt ihn auf der Bühne nur noch sympathischer wirken, was sich auch direkt aufs Publikum auswirkt, was entsprechend frenetisch tanzt und feiert.

james bay

Vor einigen Jahren hätten wohl nur wenige gedacht, dass der langhaarige, britische Singer-Songwriter James Bay ganze Konzerthallen mit seinem Akustik-Rock füllen würde. Doch der junge Musiker hat alle überzeugt. Unter anderem ist sein Bekanntheitsgrad dank seiner YouTube-Videos angestiegen, in denen er stets mit solidem Understatement – wie es nur die Engländer können – performt. In engen Hosen und mit Hut begeistert der Musiker reihenweise Fans auf dem Eichenring, die ihn gebührend und in den höchsten Tonlagen begrüßen. Bay entert energiegeladen und motiviert die Bühne und es zeigt sich, dass die Leidenschaft des Musikers auch auf einer großen Bühnen überzeugt. Auch wenn James Bay vornehmlich mit reduzierten Akustik-Sessions durch die Lande tourt, seinen großen Durchbruch hat er mit Radio-Hits wie „Hold Back The River“ oder „When We Were On Fire“ gefeiert. Bay präsentiert an diesem Abend gewohnt soliden Brit-Pop. Hut ab James!

kraftklub

Der Vorhang fällt und die Massen drehen durch. Wie immer eigentlich, wenn Kraftklub irgendwo auftreten. Gleich die ersten Songs sind Top-Hits der Band. Es wird deutlich, bei dieser Band hat Veranstalter FKP Scorpio wie immer auf’s richtige Pferd gesetzt. Die fünfköpfige Band Kraftklub aus Chemnitz ist energiegeladen und zieht auch den letzten Festivalgänger aufs Gelände. Voller wird es kaum woanders. Vor wenigen Jahren selbst noch als Support-Act, haben sich Kraftklub inzwischen aber aber wirklich gemausert. Sänger Felix Brümmer und seine Gang setzen auf Action, Crowdsurfen, fliegende Mikros und einen ganzen Haufen junger Mädels, die mit auf der Bühne tanzen.

arcade fire

Arcade Fire starten den Indie-Rock Abend am letzten Tag des Hurricanes. Die Fans müssen sich heute jedoch noch mit der aktuellen Hit-Single „Everything Now“ zufriedengeben, denn das neue Album feiert erst am 28. Juli seinen Deutschland Release. Das ist dem Publikum aber recht egal, dies feiert, als gäbe es kein morgen. Die Kanadier bringen eine unglaubliche Energie auf die Bühne, die das Publikum quasi zwingt mitzumachen. Die Musik selber ist von Genre untypischen Instrumenten wie einer Kirchenorgel oder einem Akkordeon geprägt, was diese aber keineswegs abwertet, sondern ihr seien eigenen Charakter gibt.