splash! Festival 2017 – So war der Freitag


20.000 Festivalbegeisterte und das splash! Festival 2017 selbst, feierten in diesem Jahr ein ganz besonderes Highlight, den 20. Geburtstag des beliebten Hip-Hop-Festivals. Ausverkaufte Tickets in Rekordzeit, ein hochkarätiges Line-Up und dazu die unvergleichliche Industriekulisse der Eisenstadt Ferropolis gelegen am idyllischen Gremminer See nahe Gräfenhainichen. Und dass gepaart mit Künstlern der nationalen und internationalen Szene, Newcomern und auch Wiederholungstätern, die sich schon häufiger beim splash! Festival die Ehre gaben. Auf insgesamt acht Bühnen konnte drei Tage lange (plus Warm-Up am Donnerstag) nach Herzenslust gefeiert werden. Eine rundum perfekte Jubiläumsveranstaltung unter dem Decknamen „splash20“. Sogar das Maskottchen (die splash-Winkekatze) hatte extra zur 20. Festivalausgabe einen neuen Style erhalten und stand als Gangster-Rapper-Katze für jede Menge Selfies bereit.

splash! festival 2018 Tickets + Infos:

Bartek

Gemeinsam mit seinem alten Partner Maeckes (damals noch Maeckes + Plan B) moderierte Bartek vor einigen Jahren die splash!-Hauptbühne. In der Zwischenzeit ist einiges geschehen. Als ein Viertel der Supergroup „Die Orsons“ trägt der deutsch-polnische Rapper großen Anteil daran, dass die selbigen eine der besten Live-Bands Deutschlands geworden sind (und auch regelmäßig live beim splash! zu Gast sind). Und da seine Orsons-Kollegen auch alle parallel auf Solo-Pfaden wandeln, warum nicht auch Bartek. Mit seiner Single „Whipsch du’s a lot?“ präsentiert er live beim splash! 2017 schon mal etwas von seiner EP „Servuslichkeiten“, die am 11. November erscheint. Wir sind gespannt!


Kano

Lust auf Garage-Grime-Beats? Dann ist Rapper Kano aus London die perfekte Wahl, obwohl der Sohn jamaikanischer Einwanderer auch gerne mal andere Rap-Spielarten ausprobiert. Denn in eine Schublade stecken lassen, möchte er sich nicht. Der 32-jährige hat das Grime-Baby schon bei den ersten Gehversuchen unterstützt und sozusagen großzogen. Eine Weile ist es ruhig gewesen um Kane Brett Robinson aka Kano, doch jetzt hat der Rapper auf der Mainstage sein im März 2016 veröffentlichtes 5. Studioalbum „Made In The Manor“ im Gepäck, das ganze sechs Jahre nach seinem letzten Werk “Method Of The Maadness“ entstanden ist.

SXTN

Nura und Juju sind die Frontfrauen des Hip-Hop-Duos SXTN. Sie rappen und nehmen dabei wie ihre männlichen Kollegen Haftbefehl oder Kool Savas eigentlich gar kein Blatt vor den Mund. Und das sie ja nun Mädels sind, wirkt das Ganze natürlich besonders vulgär und derbe. Aber die Provokation kommt natürlich an: das überwiegend junge Publikum ist textfest bei jeder Zeile dabei und hat die Mittelfinger schneller in der Luft, als die beiden Rap-Sternchen selbst. Ihre Songs spiegeln das Leben beider Mädels wieder, mal wild, mal nachdenklich – aber ungefiltert und ehrlich. SXTN sind bereits das Sprachrohr einer Generation, die sich keine Gedanken über Morgen machen will und nur den Moment in vollen Zügen auskostet.

Mac Miller

Mac Miller, die aus Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania stammende Rap-Hoffnung erobert er als junger Wilder mit seinen unbeschwerten Skater- und Kiffer-Raps die Charts und feiert schnell große Erfolge. Es folgt eine Drehung seines Sounds um 180 Grad, hin zu introvertierten und trippigen Songs. In den vergangenen Jahren hat Mac Miller aber seine Mitte gefunden, ist erwachsen geworden und ist irgendwo zwischen jazzy Experimenten und eingängiger Leichtigkeit gelandet. Was aber nicht heißt, dass der sonst so gechillte 25-jährige live kein Energiebündel sein kann. Im Gegenteil, mit seinem aktuelles Album „The Divine Feminine“ im Gepäck sorgt er auf der Snipes Mainstage (zum mittlerweile 3. Mal) für volle Haus und bringt die Massen in regelrechte Ekstase.

Ahzumjot

Nach gemeinsamer Tour mit Chima Ede in diesem Jahr und hat Ahzumjot sein Album „Luft & Liebe“ veröffentlicht. Auf elf Tracks wird dann mal gegen Hater geschossen, die Liebe zu den Bruhs manifestiert und der eigene Fleiß gepriesen. Minimal instrumentiert und aufs wesentliche reduziert, aber das im positiven Sinne. Wer bereits live in den Genuss der „Lowkey“ Tour kommen durfte, weiß bereits dass Ahzumjot zurück, besser denn je. Und dabei sorgt der Wahl-Berliner für Rap, Produktion, Mix und Master alles einfach aus eigener Hand.

Rin

RIN erfüllt die Hip-Hop-Landschaft mit seinem emotionalen Sing-Sang. Der Stuttgarter versorgt Tumblr-Kids und Fuccbois gleichermaßen wie Streetstyle-Fetischisten mit seinem Deutsch-Rap. Sein Weg zum Musiker beginnt bereits 2012, doch erst einige Jahre später tauchen seine Songs auf der musikalische Landkarte auf. Über Soundcloud lernt RIN Yung Hurn kennen, der ihn überzeugt, Teil vom Kollektiv „Live From Earth“ zu werden. Live präsentiert RIN seine düstere Weltsicht in weitgehend simplifizierten Texten und mit einer stark von Autotune unterstützten Stimme.

Travis Scott

2016 war das Jahr von Travis Scott. Sein 2. Album „Birds in the Trap Sing McKnight“ schoss auf Platz 1 der US-Billboard Charts, dann performte er im Vorprogramm von Rihannas „Anti“-Tour in den USA und drückte seinen zeitgenössischem Rap weltweit in die Ohren der Fans. Jacques Webster aka Travis Scott aus Houston/Texas verwandelt Clubs, Festivals und Hallen binnen weniger Minuten in ein schwitzendes Knäul aus feiernden Menschen. Beim splash! 2017 kann der Rapper und Musikproduzent auf der Mainstage beweisen, dass Auto-Tune auch live funktioniert. In Ferropolis steht er bereits zum 2. Mal auf der Bühne – und gefühlt ist es dieses Mal sogar noch voller vor der Stage, als vor zwei Jahren.

K.I.Z

Bereits vor 2 Jahren gab sich der Hip-Hop-Vierer K.I.Z beim splash die Ehre auf der Mainstage. Damals spielten die Berliner Rüpel-Rapper als nächtlicher, geheimer Headliner passend zum Album-Release der aktuellen Scheibe „Hurra, die Welt geht unter“. Eingängige Texte, gespickt mit viel schwarzem Humor und Sarkasmus über das deutsche Vaterland. Maxim, Nico, Tarek und DJ Craft haben Deutschland mit ihrem „Charme“ regelrecht angesteckt und zeigten beim splash!, dass man zu Deutschrap auch richtig pogen kann. Provkoant und in bekannter K.I.Z.-Manier wurde alles abgewertet, was nicht bei 3 auf den Bäumen war. Eigentlich machten die Berliner eh vor nichts Halt. Fast blind wirkend, folgten ihre vermehrt sehr jungen Fans und gröhlen mit, was das Zeug hielt. Die Headliner des Freitag Abends spielten eine sensationelle Show, bei der sie sogar ihre eigene Beerdigung inszenierten und dass inklusive eines Trauerzuges durchs Publikum und mit einer Gedenkstätte auf dem Festivalgelände.